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Klassenkampf in Frankreich
Karl Marx
(1850)

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Klassenkampf in Frankreich Klassekampene i Frankrig
II Der 13. Juni 1849II. Den 13. juni 1849
Der 25. Februar 1848 hatte Frankreich die Republik oktroyiert, der 25. Juni drang ihm die Revolution auf. Und Revolution bedeutete nach dem Juni: Umwälzung der bürgerlichen Gesellschaft, während es vor dem Februar bedeutet hatte: Umwälzung der Staatsform.

Der Junikampf war durch die republikanische Fraktion der Bourgeoisie geleitet worden, mit dem Siege fiel ihr notwendigerweise die Staatsmacht anheim. Der Belagerungszustand legte ihr das geknebelte Paris widerstandslos vor die Füße, und in den Provinzen herrschte ein moralische Belagerungszustand, der drohend brutale Siegesübermut der Bourgeoisie und der entfesselten Eigentumsfanatismus der Bauern. Von unten also keine Gefahr!

Mit der revolutionären Gewalt der Arbeiter zerbrach gleichzeitig der politische Einfluß der demokratischen Republikaner, d.h. der Republikaner im Sinne des Kleinbürgertums, vertreten in der Exekutivkommission durch Ledru-Rollin, in der konstituierenden Nationalversammlung durch die Partei der Montagne, in der Presse durch die "Réforme". Gemeinsam mit den Bourgeoisrepublikanern hatten sie am 16. April konspiriert gegen das Proletariat, in den Junitagen es gemeinsam mit ihnen bekriegt. So sprengten sie selbst den Hintergrund, worauf ihre Partei sich als Macht abhob, denn nur solange kann das Kleinbürgertum eine revolutionäre Stellung gegen die Bourgeoisie behaupten, als das Proletariat hinter ihm steht. Sie wurde abgedankt. Die mit ihnen widerstrebend und hinterhaltig während der Epoche der provisorischen Regierung und der Exekutivkommission eingegangene Scheinallianz wurde offen von den Bourgeoisierepublikanern gebrochen. Als Bundesgenossen verschmäht und zurückgestoßen, sanken sie zu untergeordneten Trabanten der Trikoloren herab, denen sie kein Zugeständnis abringen konnten, deren Herrschaft sie aber jedesmal unterstützen mußten, sooft dieselbe, und mit ihr die Republik, von den antirepublikanischen Bourgeoisiefraktionen in Frage gestellt schien. Diese Fraktionen endlich, Orleanisten und Legitimisten, befanden sich von vornherein in der konstituierenden Nationalversammlung in der Minorität. Vor den Junitagen wagten sie selbst nur unter der Maske des bürgerlichen Republikanismus zu reagieren, der Junisieg ließ einen Augenblick des ganze bürgerliche Frankreich in Cavaignac seinen Heiland begrüßen, und als kurz nach den Junitagen die antirepublikanische Partei sich wieder verselbständigte, erlaubten ihr die Militärdiktatur und der Belagerungszustand von Paris, nur sehr schüchtern und vorsichtig die Fühlhörner auszustrecken.

Seit 1830 hatte sich die bourgeoisrepublikanische Fraktion in ihren Schriftstellern, ihren Wortführern, ihren Kapazitäten, ihren Ambitionen, ihren Deputierten, Generalen, Bankiers und Advokaten um ein Pariser Journal gruppiert, um den "National". In den Provinzen besaß er seine Filialzeitungen. Die Koterie des "National", das war die Dynastie der trikoloren Republik. Sofort bemächtigten sie sich aller Staatswürden, der Ministerien, der Polizeipräfektur, der Postdirektion, der Präfektenstellen, der freigewordenen höheren Offiziersposten in der Armee. An der Spitze der Exekutivgewalt stand ihr General, Cavaignac; ihr Redakteur en chef, Marrast, wurde der permanente Präsident der konstituierenden Nationalversammlung. In seinen Salons machte er als Zeremonienmeister zugleich die Honneurs der honetten Republik.

Selbst revolutionäre französische Schriftsteller haben den Irrtum befestigt, aus einer Art Scheu vor der republikanischen Tradition, als hätten die Royalisten in der konstituierenden Nationalversammlung geherrscht. Die konstituierende Versammlung blieb vielmehr seit den Junitagen die ausschließliche Vertreterin des Bourgeoisrepublikanismus, und um so entschiedener kehrte sie diese Seite hervor, je mehr der Einfluß der trikoloren Republikaner außerhalb der Versammlung zusammenbrach. Galt es die Form der bürgerlichen Republik behaupten, so verfügte sie über die Stimmen der demokratischen Republikaner, galt es den Inhalt, so trennte selbst die Sprechweise sie nicht mehr von den royalistischen Bourgeoisfraktionen, denn die Interessen der Bourgeoisie, die materiellen Bedingungen ihrer Klassenherrschaft und Klassenexploitation bilden eben den Inhalt der bürgerlichen Republik.

Nicht der Royalismus also, der Bourgeoisrepublikanismus verwirklichte sich im Leben und in den Taten dieser konstituierenden Versammlung, die schließlich nicht starb, auch nicht getötet wurde, sondern verfaulte.

Während der ganzen Dauer ihrer Herrschaft, solange sie im Proszenium die Haupt- und Staatsaktion spielte, wurde im Hintergrund ein ununterbrochenes Opferfest aufgeführt - die fortlaufende standrechtliche Verurteilung der gefangenen Juniinsurgenten oder ihre Deportation ohne Urteil. Die konstituierende Versammlung hatte den Takt, zu gestehen, daß sie in den Juniinsurgenten nicht Verbrecher richte, sondern Feinde ekrasiere.

Die erste Tat der konstituierenden Nationalversammlung war die Niedersetzung einer Untersuchungskommission über die Ereignisse des Juni und des 15. Mai und über die Beteiligung der sozialistischen und demokratischen Parteichefs an diesen Tagen. Die Untersuchung war direkt gerichtet gegen Louis Blanc, Ledru-Rollin und Caussidière. Die Bourgeoisierepublikaner brannten vor Ungeduld, sich dieser Rivalen zu entledigen. Die Durchführung ihrer Ranküne konnten sie keinem passenderen Subjekt anvertrauen als Herrn Odilon Barrot, dem ehemaligen Chef der dynastischen Opposition, dem leibgewordenen Liberalismus, der nullité grave , der gründlichen Seichtigkeit, die nicht nur eine Dynastie zu rächen hatte, sondern sogar den Revolutionären Rechenschaft abzuverlangen für eine vereitelte Ministerpräsidentschaft. Sichere Garantie für seine Unerbittlichkeit. Dieser Barrot also wurde zum Präsidenten der Untersuchungskommission ernannt, und er konstruierte einen vollständigen Prozeß gegen die Februarrevolution, der sich dahin zusammenfaßt: 17. März Manifestation, 16. April Komplott, 15. Mai Attentat, 23. Juni Bürgerkrieg! Warum erstreckte er seine gelehrten und kriminalistischen Forschungen nicht bis zum 24. Februar? Das "Journal des Débats" antwortete: Der 24. Februar, das ist die Gründung Roms. Der Ursprung der Staaten verläuft sich in eine Mythe, an die man glauben, die man nicht diskutieren darf. Louis Blanc und Caussidière wurden den Gerichten preisgegeben. Die Nationalversammlung vervollständigte das Werk ihrer eigenen Säuberung, das sie am 15. Mai begonnen hatte.

Der von der provisorischen Regierung gefaßte, von Goudchaux wiederaufgenommene Plan einer Besteuerung des Kapitals - in der Form einer Hypothekensteuer - wurde von der konstituierenden Versammlung verworfen, das Gesetz, welche die Arbeitszeit auf 10 Stunden beschränkte, abgeschafft, die Schuldhaft wieder eingeführt, von der Zulassung zu der Jury der große Teil der französischen Bevölkerung ausgeschlossen, der weder lesen noch schreiben kann. Warum nicht auch vom Stimmrecht? Die Kaution für die Journale wurde wieder eingeführt, das Assoziationsrecht beschränkt. -

Aber in ihrer Hast, den alten bürgerlichen Verhältnissen ihre alten Garantien wiederzugeben und jede Spur auszulöschen, welche die Revolutionswellen zurückgelassen hatten, stießen die Bourgeoisrepublikaner auf einen Widerstand, der mit unerwarteter Gefahr drohte.

Niemand hatte fanatischer in den Junitagen gekämpft für die Rettung des Eigentums und die Wiederherstellung des Kredits, als die Pariser Kleinbürger - Caféwirte, Restauranten, marchands de vins , kleine Kaufleute, Krämer, Professionisten usw. Die Boutique hatte sich aufgerafft und war gegen die Barrikade marschiert, um die Zirkulation herzustellen, die von der Straße in die Boutique führt, Aber hinter der Barrikade standen die Kunden und die Schuldner, vor ihr die Gläubiger der Boutique. Und als die Barrikaden niedergeworfen und die Arbeiter ekrasiert waren und die Ladenhüter siegestrunken zu ihren Läden zurückstürzten, fanden sie den Eingang verbarrikadiert von einem Retter des Eigentums, einem offiziellen Agenten des Kredits, der ihnen die Drohbriefe entgegenhielt: Verfallener Wechsel! Verfallener Hauszins! Verfallender Schuldbrief! Verfallene Boutique! Verfallener Boutiquier!

Rettung des Eigentums! Aber das Haus, das sie bewohnten, war nicht ihr Eigentum; der Laden, den sie hüteten, war nicht ihr Eigentum; die Waren, die sie verhandelten, waren nicht ihr Eigentum. Nicht ihr Geschäft, nicht der Teller, woraus sie aßen, nicht das Bett, worin sie schliefen, gehörte ihnen noch. Ihnen gegenüber galt es gerade, dies Eigentum zu retten für den Hausbesitzer, der das Haus verliehen, den Bankier, der den Wechsel diskontiert, den Kapitalisten, der die baren Vorschüsse gemacht, den Fabrikanten, der die Waren zum Verkaufe diesen Krämern anvertraut, den Großhändler, der die Rohstoffe diesen Professionisten kreditiert hatte. Wiederherstellung des Kredits! Aber der wieder erstarkte Kredit bewährte sich eben als ein lebendiger und eifriger Gott, indem er den zahlungsunfähigen Schuldner aus seinen vier Mauern verjagte, mit Weib und Kind, seine Scheinhabe dem Kapital preisgab und ihn selbst in den Schuldturm warf, der sich über den Leichen der Juniinsurgenten drohend wieder aufgerichtet hatte.

Die Kleinbürger erkannten mit Schrecken, daß sie ihren Gläubigern sich widerstandslos in die Hände geliefert, indem sie die Arbeiter niedergeschlagen hatten. Ihr seit dem Februar chronisch sich hinschleppender und scheinbar ignorierter Bankerott wurde nach dem Juni offen erklärt.

Ihr nominelles Eigentum hatte man so lange unangefochten gelassen, als es galt, sie auf den Kampfplatz zu treiben, im Namen des Eigentums. Jetzt, nachdem die große Angelegenheit mit dem Proletariat geregelt war, konnte auch das kleine Geschäft mit dem Epiciér wieder geregelt werden. In Paris betrug die Masse der leidenden Papiere über 21 Millionen Francs, in den Provinzen über 11 Millionen. Geschäftliche Inhaber von mehr als 7.000 Häusern hatten ihre Miete seit Februar nicht gezahlt.

Hatte die Nationalversammlung eine Enquête über die politische Schuld bis zu den Grenzen des Februar hinauf angestellt, so verlangten nun die Kleinbürger ihrerseits eine Enquête über die bürgerlichen Schulden bis zum 24. Februar. Sie versammelten sich massenhaft in der Börsenhalle und forderten drohend für jeden Kaufmann, der nachweisen könne, daß er nur durch die von der Revolution hervorgerufene Stockung fallit geworden und sein Geschäft am 24. Februar gut stand, Verlängerung des Zahlungstermins durch handelsgerichtliches Urteil und Nötigung des Gläubigers, für eine mäßige Prozentzahlung seine Forderung zu liquidieren. Als Gesetzesvorlage wurde diese Frage in der Nationalversammlung verhandelt unter der Form der "concordats à l'amiable" <"freundschaftlichen Verständigung">. Die Versammlung schwankte; da erfuhr sie plötzlich, daß gleichzeitig an der Porte St.Denis Tausende von Frauen und Kindern der Insurgenten eine Amnestiepetition vorbereiteten.

In Gegenwart des wiedererstandenen Junigespenstes erzitterten die Kleinbürger und gewann die Versammlung ihre Unerbittlichkeit wieder. Die concordats à l'amiable, die freundschaftliche Verständigung zwischen Gläubiger und Schuldner wurde in ihren wesentlichen Punkten verworfen.

Nachdem also längst innerhalb der Nationalversammlung die demokratischen Vertreter der Kleinbürger von den republikanischen Vertretern der Bourgeoisie zurückgestoßen waren, erhielt dieser parlamentarische Bruch seinen bürgerlichen, reellen ökonomischen Sinn, indem die Kleinbürger als Schuldner den Bourgeois als Gläubigern preisgegeben wurden. Ein großer Teil der ersteren wurde vollständig ruiniert und dem Rest nur gestattet, sein Geschäft fortzuführen unter Bedingungen, die ihn zum unbedingten Leibeigenen des Kapitals machten. Am 22. August 1848 verwarf die Nationalversammlung die concordats à l'aimable, am 19. September 1848, mitten im Belagerungszustand, wurden der Prinz Louis Bonaparte und der Gefangene von Vincennes, der Kommunist Raspail, zu Repräsentanten von Paris gewählt. Die Bourgeoisie aber wählte den jüdischen Wechsler und Orleanisten Fould. Also von allen Seiten auf einmal offene Kriegserklärung gegen die konstituierende Nationalversammlung, gegen den Bourgeoisrepublikanismus, gegen Cavaignac.

Es bedarf keiner Ausführung, wie der massenhafte Bankerott der Pariser Kleinbürger seine Nachwirkungen weit über die unmittelbar Getroffenen fortwälzen und den bürgerlichen Verkehr abermals erschüttern mußte, während das Staatsdefizit durch die Kosten der Juniinsurrektion von neuem anschwoll, die Staatseinnahme durch die aufgehaltene Produktion, den eingeschränkten Konsum und die abnehmende Einfuhr beständig sank. Cavaignac und die Nationalversammlung konnten zu keinem anderen Mittel ihre Zuflucht nehmen als zu einer neuen Anleihe, die sie noch tiefer in das Joch der Finanzaristokratie hineinzwängte.

Hatten die Kleinbürger als Frucht des Junisieges den Bankerott und die gerichtliche Liquidation geerntet, so fanden dagegen die Janitscharen Cavaignacs, die Mobilgarden, ihren Lohn in den weichen Armen der Loretten und empfingen sie, "die jugendlichen Retter der Gesellschaft", Huldigungen aller Art in den Salons von Marrast, des gentilhomme der Trikolore, der zugleich den Amphitron und den Troubadour der honetten Republik abgab. Unterdessen erbitterte diese gesellschaftliche Bevorzugung und der ungleich höhere Sold der Mobilgarden die Armee, während gleichzeitig alle nationalen Illusionen verschwanden, womit der Bourgeoisrepublikanismus durch sein Journal, den "National", einen Teil der Armee und der Bauernklasse unter Louis-Philippe an sich zu fesseln gewußt hatte. Die Vermittlungsrolle, welche Cavaignac und die Nationalversammlung in Norditalien spielten, um es gemeinsam mit England an Österreich zu verraten - dieser eine Tag der Herrschaft vernichtete achtzehn Oppositionsjahre des "National". Keine Regierung weniger national als die des "National", keine abhängiger von England, und unter Louis-Philippe lebte er von der täglichen Umschreibung des Catonischen : Carthaginem esse delendam ; keine serviler gegen die Heilige Allianz, und von einem Guizot hatte er die Zerreißung der Wiener Verträge verlangt. Die geschichtliche Ironie machte Bastide, den Exredakteur der auswärtigen Angelegenheiten des "National", zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten Frankreichs, damit er jeden seiner Artikel durch jede seiner Depeschen widerlege.

Einen Augenblick hatten Armee und Bauernklasse geglaubt, mit der Militärdiktatur sei gleichzeitig der Krieg nach außen und die "gloire" auf die Tagesordnung Frankreichs gesetzt. Aber Cavaignac, das war nicht die Diktatur des Säbels über die bürgerliche Gesellschaft, das war die Diktatur der Bourgeoisie durch den Säbel. Und sie brauchten jetzt vom Soldaten nur noch den Gendarmen. Cavaignac verbarg unter den strengen Zügen antik-republikanischer Resignation die fade Unterwürfigkeit unter die demütigenden Bedingungen seines bürgerlichen Amtes. L'argent n'a pas de maître! Das Geld hat keinen Herrn! Diesen alten Wahlspruch des tiers-état idealisierte er, wie überhaupt die konstituierende Versammlung, indem sie ihn in die politische Sprache übersetzten: Die Bourgeoisie hat keinen König, die wahre Form ihrer Herrschaft ist die Republik.

Um diese Form ausarbeiten, eine republikanische Konstitution anfertigen, darin bestand das "große organische Werk" der konstituierenden Nationalversammlung. Die Umtaufung des christlichen Kalenders in einen republi-kanischen, des heiligen Bartholomäus in den heiligen Robespierre, ändert nicht mehr an Wind und Wetter, als diese Konstitution an der bürgerlichen Gesellschaft veränderte oder verändern sollte. Wo sie über Kostümwechsel hinausging, nahm sie vorhandene Tatsachen zu Protokoll. So registrierte sie feierlich die Tatsache der Republik, die Tatsache des allgemeinen Stimmrechts, die Tatsache einer einzigen souveränen Nationalversammlung an der Stelle der zwei beschränkten konstitutionellen Kammern. So registrierte und regelte sie die Tatsache der Diktatur Cavaignacs, indem sie das stationäre, unverantwortliche Erbkönigtum durch ein ambulantes, verantwortliches Wahlkönigtum ersetzte, durch eine vierjährige Präsidentschaft. So erhob sie nicht minder zum konstituierenden Gesetz die Tatsache der außerordentlichen Gewalt, womit die Nationalversammlung nach dem Schrecken des 15. Mai und des 25. Juni im Interesse der eigenen Sicherheit vorsorglich ihren Präsidenten bekleidet hatte. Der Rest der Konstitution war das Werk der Terminologie. Von dem Räderwerk der alten Monarchie wurden die royalistischen Etiketten abgerissen und republikanische aufgeklebt. Marrast, ehemaliger Redakteur en chef des "National", nunmehr Redakteur en chef der Konstitution, entledigte sich dieser akademischen Aufgabe nicht ohne Talent.

Die konstituierende Versammlung glich jenem chilenischen Beamten, der die Grundeigentumsverhältnisse durch eine Katastermessung fester regulieren wollte, in demselben Augenblick, wo der unterirdische Donner schon die vulkanische Eruption angekündigt hatte, die den Grund und Boden selbst unter seinen Füßen wegschleudern sollte. Während sie in der Theorie die Formen abzirkelte, worin die Herrschaft der Bourgeoisie republikanisch ausgedrückt wurde, behauptete sie sich in der Wirklichkeit nur durch die Aufhebung aller Formeln, durch die Gewalt sans phrase , durch den Belagerungszustand. Zwei Tage, bevor sie ihr Verfassungswerk begann, proklamierte sie seine Fortdauer. Verfassungen wurden früher gemacht und angenommen, sobald der gesellschaftliche Umwälzungsprozeß an einem Ruhepunkte angelangt war, die neugebildeten Klassenverhältnisse sich befestigt hatten und die ringenden Fraktionen der herrschenden Klasse zu einem Kompromiß flüchteten, der ihnen erlaubte, den Kampf unter sich fortzusetzen und gleichzeitig die ermattete Volksmasse von demselben auszuschließen. Dies Konstitution dagegen sanktionierte keine gesellschaftliche Revolution, sie sanktionierte den augenblicklichen Sieg der alten Gesellschaft über die Revolution.

In dem ersten Konstitutionsentwurf, verfaßt vor den Junitagen, befand sich noch das "droit au travail", das Recht auf Arbeit, erste unbeholfene Formel, worin sich die revolutionären Ansprüche des Proletariats zusammenfassen. Es wurde verwandelt in das droit à l'assistance, in das Recht auf öffentliche Unterstützung, und welcher moderne Staat ernährt nicht in der einen oder andern Form seine Paupers? Das Recht auf Arbeit ist im bürgerlichen Sinn ein Widersinn, ein elender, frommer Wunsch, aber hinter dem Rechte auf Arbeit steht die Gewalt über das Kapital, hinter der Gewalt über das Kapital die Aneignung der Produktionsmittel, ihre Unterwerfung unter die assoziierte Arbeiterklasse, also die Aufhebung der Lohnarbeit, des Kapitals und ihres Wechselverhältnisses. Hinter dem "Recht auf Arbeit" stand die Juniinsurrektion. Die konstituierende Versammlung, welche das revolutionäre Proletariat faktisch hors la loi, außerhalb des Gesetzes stellte, sie mußte seine Formel prinzipiell aus der Konstitution, dem Gesetz der Gesetze, herauswerfen, ihr Anathem verhängen über das "Recht auf Arbeit". Aber hier blieb sie nicht stehn. Wie Plato in seiner Republik die Poeten, verbannte sie aus der ihrigen auf ewige Zeiten - die Progressivsteuer. Und die Progressivsteuer ist nicht nur eine bürgerliche Maßregel, ausführbar innerhalb der bestehenden Produktionsverhältnisse auf größerer oder kleinerer Stufenleiter; sie war das einzige Mittel, die mittleren Schichten der bürgerlichen Gesellschaft an die "honette" Republik zu fesseln, die Staatsschuld zu reduzieren, der antirepublikanischen Majorität der Bourgeoisie Schach zu bieten.

Bei Gelegenheit des concordats à l'amiable hatten die trikoloren Republikaner die kleine Bourgeoisie tatsächlich der großen geopfert. Dies vereinzelte Faktum erhoben sie zum Prinzip durch die gesetzliche Interdiktion der Progressivsteuer. Sie setzten die bürgerliche Reform auf gleiche Stufe mit der proletarischen Revolution. Aber welche Klasse blieb dann als Halt ihrer Republik? Die große Bourgeoisie. Und deren Masse war antirepublikanisch. Wenn sie die Republikaner des "National" ausbeutete, um die alten ökonomischen Lebensverhältnisse wieder zu befestigen, so gedachte sie die wiederbefestigten gesellschaftlichen Verhältnisse andrerseits auszubeuten, um die ihnen entsprechenden politischen Formen wiederherzustellen. Schon Anfang Oktober sah Cavaignac sich gezwungen, Dufaure und Vivien, ehemalige Minister Louis-Philippes, zu Ministern der Republik zu machen, so sehr die kopflosen Puritaner seiner eigenen Partei grollten und polterten.

Während dir trikolore Konstitution jeden Kompromiß mit der kleinen Bourgeoisie verwarf und kein neues Element der Gesellschaft an die neue Staatsform zu fesseln wußte, beeilte sie sich dagegen, einem Korps, worin der alte Staat seine verbissensten und fanatischsten Verteidiger fand, die traditionelle Unantastbarkeit wiederzugeben. Sie erhob die von der provisorischen Regierung in Frage gestellte Unabsetzbarkeit der Richter zum konstituierenden Gesetz. Der eine König, den sie abgesetzt, erstand schockweise in diesen unabsetzbaren Inquisitoren der Legalität.

Die französische Presse hat vielseitig die Widersprüche der Konstitution des Herrn Marrast auseinandergesetzt, z.B. das Nebeneinanderstehen von zwei Souveränen, der Nationalversammlung und dem Präsidenten usw. usw.

Der umfassende Widerspruch aber dieser Konstitution besteht darin: Die Klassen, deren gesellschaftliche Sklaverei sie verewigen soll, Proletariat, Bauern, Kleinbürger, setzte sie durch das allgemeine Stimmrecht in den Besitz der politischen Macht. Und der Klasse, deren alte gesellschaftliche Macht sie sanktionierte, der Bourgeoisie, entzieht sie die politischen Garantien dieser Macht. Sie zwängt ihre politische Herrschaft in demokratische Bedingungen, die jeden Augenblick den feindlichen Klassen zum Sieg verhelfen und die Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft selbst in Frage stellen. Von den einen verlangt sie, daß sie von der politischen Emanzipation nicht zur sozialen fort-, von den anderen, daß sie von der sozialen Restauration nicht zur politischen zurückgehen.

Wenig kümmerten diese Widersprüche die Bourgeoisrepublikaner. In demselben Maße, als sie aufhörten, unentbehrlich zu sein, und unentbehrlich waren sie nur als die Vorkämpfer der alten Gesellschaft gegen das revolutionäre Proletariat, wenige Wochen nach ihrem Siege, sanken sie von der Stellung einer Partei zu der einer Koterie herab. Und die Konstitution, sie behandelten sie als eine große Intrige. Was in ihr konstituiert werden sollte, war vor allem die Herrschaft der Koterie. Der Präsident sollte der verlängerte Cavaignac sein, die legislative Versammlung eine verlängerte Konstituante. Die politische Macht der Volksmassen hofften sie zur Scheinmacht herabsetzen und mit dieser Scheinmacht selbst hinreichend spielen zu können, um über die Majorität der Bourgeoisie fortdauernd das Dilemma der Junitage zu verhängen: Reich des "National" oder Reich der Anarchie.

Das am 4. September begonnene Verfassungswerk wurde am 23. Oktober beendet. Am 2. September hatte die Konstituante beschlossen, sich nicht aufzulösen, bis die organischen, die Konstitution ergänzenden Gesetze erlassen seien. Nichtsdestoweniger entschied sie sich nun, ihr eigenstes Geschöpf, den Präsidenten, schon am 10. Dezember ins Leben zu rufen, lange bevor der Kreislauf ihres eigenen Wirkens geschlossen war. So gewiß war sie, in dem Konstitutions-Homunkulus den Sohn seiner Mutter zu begrüßen. Zur Vorsorge war die Anstalt getroffen, daß, wenn keiner der Kandidaten zwei Millionen Stimmen zähle, die Wahl von der Nation auf die Konstituante übergehe.

Vergebliche Vorkehrungen! Der erste Tag der Verwirklichung der Konstitution war der letzte Tag der Herrschaft der Konstituante. Im Abgrunde der Wahlurne lag ihr Todesurteil. Sie suchte den "Sohn seiner Mutter", und sie fand den "Neffen seines Onkels". Saulus Cavaignac schlug eine Million Stimmen, aber David Napoleon schlug sechs Millionen. Sechsmal war Saulus Cavaignac geschlagen.

Der 10. Dezember 1848 war der Tag der Bauerninsurrektion. Erst von diesem Tage an datiert der Februar für die französischen Bauern. Das Symbol, das ihren Eintritt in die revolutionäre Bewegung ausdrückte, unbeholfen-verschlagen, schurkisch-naiv, tölpelhaft-sublim, ein berechneter Aberglaube, eine pathetische Burleske, ein genial-alberner Anachronismus, eine weltgeschichtliche Eulenspiegelei, unentzifferbare Hieroglyphe für den Verstand der Zivilisierten - trug dies Symbol unverkennbar die Physiognomie der Klasse, welch innerhalb der Zivilisation die Barbarei vertritt. Die Republik hatte sich bei ihr angekündigt mit dem Steuerexekutor, sie kündigte sich bei der Republik an mit dem Kaiser. Napoleon war der einzige Mann, der die Interessen und die Phantasie der 1789 neugeschaffnen Bauernklasse erschöpfend vertreten hatte. Indem sie seinen Namen auf das Frontispiz der Republik schrieb, erklärte sie nach außen den Krieg, nach innen die Geltendmachung ihres Klasseninteresses. Napoleon, das war für die Bauern keine Person, sondern ein Programm. Mit Fahnen, mit klingendem Spiel zogen sie auf die Wahlstätte unter dem Rufe: plus d'impôts, à bas les riches, à bas le République, vive l'Empereur, Keine Steuern mehr, nieder mit den Reichen, nieder mit der Republik, es lebe der Kaiser! Hinter dem Kaiser verbarg sich der Bauernkrieg. Die Republik, die sie niedervotierte, es war die Republik der Reichen.

Der 10. Dezember war der coup d'état der Bauern, der die bestehende Regierung stürzte. Und von diesem Tage an, wo sie Frankreich eine Regierung genommen, eine Regierung gegeben hatten, war ihr Auge unverrückt auf Paris gerichtet. Einen Augenblick aktive Helden des revolutionären Dramas, konnten sie nicht mehr in die tat- und willenlose Rolle des Chors zurückgedrängt werden.

Die übrigen Klassen trugen bei, den Wahlsieg der Bauern zu vervollständigen. Die Wahl Napoleons, sie war für das Proletariat die Absetzung Cavaignacs, der Sturz der Konstituante, die Abdankung des Bourgeoisrepublikanismus, die Kassation des Junisiegs. Für die kleine Bourgeoisie war Napoleon die Herrschaft des Schuldners über den Gläubiger. Für die Majorität der großen Bourgeoisie war die Wahl Napoleons der offene Bruch mit der Fraktion, deren sie sich einen Augenblick gegen die Revolution bedienen mußte, die ihr aber unerträglich wurde, sobald sie die Stellung des Augenblicks als konstitutionelle Stellung zu befestigen suchte. Napoleon an der Stelle Cavaignacs, es war für sie die Monarchie an der Stelle der Republik, der Beginn der royalistischen Restauration, der schüchtern angedeutete Orléans, die unter Veilchen versteckte Lilie. Die Armee endlich stimmte in Napoleon gegen die Mobilgarde, gegen die Friedensidylle, für den Krieg.

So geschah es, wie die "Neue Rheinische Zeitung" sagte, daß der einfältigste Mann Frankreichs die vielfältigste Bedeutung erhielt. Eben weil er nichts war, konnte er alles bedeuten, nur nicht sich selbst. So verschieden indessen der Sinn des Namens Napoleon im Munde der verschiedenen Klassen sein mochte, jede schrieb mit diesem Namen auf ihr Bulletin: Nieder mit der Partei des "National", nieder mit Cavaignac, nieder mit der Konstituante, nieder mit der Bourgeoisrepublik. Der Minister Dufaure erklärte es öffentlich in der konstituierenden Versammlung: Der 10. Dezember ist ein zweiter 24. Februar.

Kleinbürgerschaft und Proletariat hatten en bloc für Napoleon gestimmt, um gegen Cavaignac zu stimmen und durch Zusammenhalten der Stimmen der Konstituante die schließliche Entscheidung zu entreißen. Indes stellte der fortgeschrittenste Teil beider Klassen seine eigenen Kandidaten auf. Napoleon war der Kollektivname aller gegen die Bourgeoisie koalisierten Parteien, Ledru-Rollin und Raspail waren die Eigennamen, jener der demokratischen Kleinbürgerschaft, dieser des revolutionären Proletariats. Die Stimmen für Raspail - die Proletarier und ihre sozialistischen Wortführer erklärten es laut - sollten eine bloße Demonstration sein, ebenso viele Proteste gegen jede Präsidentur, d.h. gegen die Konstitution selbst, ebenso viele Stimmen gegen Ledru-Rollin, der erste Akt, wodurch das Proletariat sich als selbständige politische Partei von der demokratischen Partei lossagte. Diese Partei dagegen - die demokratische Kleinbürgerschaft und ihr parlamentarischer Repräsentant, die Montagne - behandelten die Kandidatur Ledru-Rollins mit all dem Ernste, womit sie sich selbst zu düpieren die feierliche Angewohnheit haben. Es war dies übrigens ihr letzter Versuch, sich als selbständige Partei dem Proletariat gegenüber aufzuwerfen. Nicht nur die republikanische Bourgeoispartei, auch die demokratische Kleinbürgerschaft und ihre Montagne wurden am 10. Dezember geschlagen.

Frankreich besaß jetzt neben einer Montagne einen Napoleon, Beweis, daß beide nur die leblosen Zerrbilder der großen Wirklichkeiten waren, deren Namen sie trugen. Louis-Napoleon mit dem Kaiserhut und dem Adler parodierte nicht elender den alten Napoleon, als die Montagne mit ihren 1793 entlehnten Phrasen und ihren demagogischen Posen die alte Montagne parodierte. Der traditionelle Aberglaube an 1793 wurde so gleichzeitig abgestreift mit dem traditionellen Aberglauben an Napoleon. Die Revolution war erst bei sich selbst angelangt, sobald sie ihren eigenen, originellen Namen gewonnen hatte, und das konnte sie nur, sobald die moderne revolutionäre Klasse, das industrielle Proletariat, herrschend in den Vordergrund trat. Man kann sagen, daß der 10. Dezember die Montagne schon darum verblüffte und an ihrem eigenen Verstand irre werden ließ, weil er die klassische Analogie mit der alten Revolution durch einen schnöden Bauernwitz lachend abbrach.

Am 20. Dezember legte Cavaignac sein Amt nieder, und die konstituierende Versammlung proklamierte Louis-Napoleon als Präsidenten der Republik. Am 19. Dezember, dem letzten Tag ihrer Alleinherrschaft, verwarf sie den Antrag auf eine Amnestie der Juniinsurgenten. Das Dekret vom 27. Juni widerrufen, wodurch sie 15.000 Insurgenten mit Umgehung des richterlichen Urteils zur Deportation verdammt hatte, hieß es nicht die Junischlacht selbst widerrufen?

Odilon Barrot, der letzte Minister Louis-Philippes, wurde der erste Minister Louis-Napoleons. Wie Louis-Napoleon den Tag seiner Herrschaft nicht vom 10. Dezember datierte, sondern von einem Senatus-Konsult von 1804, so fand er einen Ministerpräsidenten, der sein Ministerium nicht vom 20. Dezember datierte, sondern von einem Königlichen Dekret vom 24. Februar. Als legitimer Erbe Louis-Philippes milderte Louis-Napoleon den Regierungswechsel durch Beibehaltung des alten Ministeriums, das zudem keine Zeit gewonnen hatte, sich abzunutzen, weil es keine Zeit gefunden hatte, ins Leben zu treten.

Die Chefs der royalistischen Bourgeoisiefraktionen rieten ihm zu dieser Wahl. Das Haupt der alten dynastischen Opposition, das bewußtlos den Übergang zu den Republikanern des "National" gebildet hatte, war noch geeigneter, mit vollem Bewußtsein den Übergang von der Bourgeoisrepublik zur Monarchie zu bilden.

Odilon Barrot war der Chef der einzigen alten Oppositionspartei, die, immer vergeblich nach dem Ministerportefeuille ringend, sich noch nicht verschlissen hatte. In rascher Aufeinanderfolge schleuderte die Revolution alle alten Oppositionsparteien auf die Staatshöhe, damit sie nicht nur in der Tat, sondern mit der Phrase selbst ihre alten Phrasen verleugnen, widerrufen mußten und schließlich, in einem widerlichen Mischkörper vereint, allzumal von dem Volke auf den Schindanger der Geschichte geschleudert würden. Und keine Apostasie wurde diesem Barrot erspart, dieser Inkorporation des bürgerlichen Liberalismus, der achtzehn Jahre hindurch die schuftige Hohlheit seines Geistes unter ein ernsttuendes Benehmen seines Körpers versteckt hatte. Wenn in einzelnen Momenten der gar zu stechende Kontrast zwischen den Disteln der Gegenwart und den Lorbeeren der Vergangenheit ihn selbst aufschreckte, gab ein Blick in den Spiegel die ministerielle Fassung und die menschliche Selbstbewunderung zurück. Was ihm aus dem Spiegel entgegenstrahlte, war Guizot, den er stets beneidet, der ihn stets gemeistert hatte, Guizot selbst, aber Guizot mit der olympischen Stirne Odilons. Was er übersah, waren die Midasohren.

Der Barrot vom 24. Februar wurde erst offenbar in dem Barrot vom 20. Dezember. Ihm, dem Orleanisten und Voltairianer, gesellte sich als Kultusminister bei - der Legitimist und Jesuit Falloux.

Wenige Tage später wurde das Ministerium des Innern an Léon Faucher, den Mathusianer überwiesen. Das Recht, die Religion, die politische Ökonomie! Das Ministerium Barrot erhielt alles dies und zudem eine Vereinigung der Legitimisten und der Orleanisten. Nur der Bonapartist fehlte. Noch versteckte Bonaparte das Gelüste, den Napoleon zu bedeuten, denn Soulouque spielte noch nicht den Toussaint-Louverture.

Sofort wurde die Partei des "National" ausgehoben aus allen höheren Posten, worin sie sich eingenistet. Polizeipräfektur, Postdirektion, Generalprokuratur, Mairie von Paris, alles wurde mit alten Kreaturen der Monarchie besetzt. Changarnier, der Legitimist, erhielt das vereinigte Oberkommando der Nationalgarde des Seine-Depatements, der Mobilgarde und der Linientruppen der ersten Militärdivision; Bugeaud, der Orleanist, wurde zum Oberbefehlshaber der Alpenarmee ernannt. Dieser Beamtenwechsel dauerte ununterbrochen fort unter der Regierung Barrot. Der erste Akt seines Ministeriums war die Restauration der alten royalistischen Administration. In einem Nu verwandelte sich die offizielle Szene - Kulissen, Kostüme, Sprache, Schauspieler, Figuranten, Statisten, Souffleure, Stellung der Parteien, Motive des Dramas, Inhalt der Kollision, die gesamte Situation. Nur die vorweltliche konstituierende Versammlung befand sich noch auf ihrem Platz. Aber von der Stunde, wo die Nationalversammlung den Bonaparte, wo Bonaparte den Barrot, wo Barrot den Changarnier installiert hatte, trat Frankreich aus der Periode der republikanischen Konstituierung in die Perioden der konstituierten Republik. Und in der konstituierten Republik, was sollte eine konstituierende Versammlung? Nachdem die Erde geschaffen war, blieb ihrem Schöpfer nichts übrig, als in den Himmel zu flüchten. Die konstituierende Versammlung war entschlossen, nicht seinem Beispiele zu folgen, die Nationalversammlung war das letzte Asyl der Partei der Bourgeoisrepublikaner. Wenn ihr alle Handhaben der exekutiven Gewalt entrissen waren, blieb ihr nicht die konstituierende Allmacht? Den souveränen Posten, den sie innehatte, unter allen Umständen behaupten und von hier aus das verlorene Terrain wiedererobern, es war ihr erster Gedanke. Das Ministerium Barrot durch ein Ministerium des "National" verdrängt, und das royalistische Personal mußte sofort die Paläste der Administration räumen, und das trikolore Personal zog triumphierend wieder ein. Die Nationalversammlung beschloß den Sturz des Ministeriums, und das Ministerium selbst bot eine Gelegenheit des Angriffs, wie die Konstituante sie nicht passender erfinden konnte.

Man erinnert sich, daß Louis Bonaparte für die Bauern bedeutete: Keine Steuern mehr! Sechs Tage saß er auf dem Präsidentenstuhl, und am siebenten Tage, am 27. Dezember, schlug sein Ministerium die Beibehaltung der Salzsteuer vor, deren Abschaffung die provisorische Regierung dekretiert hatte. Die Salzsteuer teilt mit der Weinsteuer das Privilegium, der Sündenbock des alten französischen Finanzsystems zu sein, besonders in den Augen des Landvolkes. Dem Auserwählten der Bauern konnte das Ministerium Barrot kein beißenderes Epigramm auf seine Wähler in den Mund legen als die Worte: Wiederherstellung der Salzsteuer! Mit der Salzsteuer verlor Bonaparte sein revolutionäres Salz - der Napoleon der Bauerninsurrektion zerrann wie ein Nebelbild, und es blieb nichts zurück als der große Unbekannte der royalistischen Bourgeoisintrige. Und nicht ohne Absicht machte das Ministerium Barrot diesen Akt taktlos grober Enttäuschung zum ersten Regierungsakt des Präsidenten.

Die Konstituante ihrerseits ergriff begierig die doppelte Gelegenheit, das Ministerium zu stürzen und dem Erwählten der Bauern gegenüber sich als Vertreterin des Bauerninteresses aufzuwerfen. Sie verwarf den Vorschlag des Finanzministers, reduzierte die Salzsteuer auf ein Drittel ihres früheren Betrages, vermehrte so um 60 Millionen ein Staatsdefizit von 560 Millionen und erwartete nach diesem Mißtrauensvotum ruhig den Abtritt des Ministeriums. So wenig begriff sie die neue Welt, von der sie umgeben war, und die eigene veränderte Stellung. Hinter dem Ministerium stand der Präsident, und hinter dem Präsidenten standen 6 Millionen, die ebenso viele Mißtrauensvota gegen die Konstituante in die Wahlurne niedergelegt hatten. Die Konstituante gab der Nation ihr Mißtrauensvotum zurück. Lächerlicher Austausch! Sie vergaß, daß ihre Vota den Zwangskurs verloren hatten. Die Verwerfung der Salzsteuer reifte nur den Entschluß Bonapartes und seines Ministeriums, mit der konstituierende Versammlung "zu enden". Jenes lange Duell begann, das die ganze letzte Lebenshälfte der Konstituante ausfüllt. Der 29. Januar, der 21. März, der 8. Mai sind die journées, die großen Tage dieser Krise, ebenso viele Vorläufer des 13. Juni.

Die Franzosen, z.B. Louis Blanc, haben den 29. Januar als das Heraustreten eines konstitutionellen Widerspruchs aufgefaßt, des Widerspruchs zwischen einer souveränen, unauflösbaren, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangenen Nationalversammlung und einem Präsidenten, dem Wortlaut nach ihr verantwortlich, der Wirklichkeit nach nicht nur ebenfalls sanktioniert durch das allgemeine Stimmrecht und zudem in seiner Person alle Stimmen vereinigend, die sich auf die einzelnen Mitglieder der Versammlung verteilen und hundertfach zersplittern, sondern auch im Vollbesitz der ganzen exekutiven Gewalt, über welcher die Nationalversammlung nur als moralische Macht schwebt. Diese Auslegung des 29. Januar verwechselt die Sprache des Kampfes auf der Tribüne, durch die Presse, in den Klubs mit seinem wirklichen Inhalt. Louis Bonaparte gegenüber der konstituierenden Nationalversammlung, das war nicht die vollziehende Gewalt gegenüber der gesetzgebenden, das war die konstituierte Bourgeoisrepublik selbst gegenüber den Werkzeugen ihrer Konstituierung, gegenüber den ehrsüchtigen Intrigen und den ideologischen Forderungen der revolutionären Bourgeoisfraktion, welche sie begründet hatte und nun verwundert fand, daß ihre konstituierte Republik wie eine restaurierte Monarchie aussah, und nun gewaltsam die konstituierende Periode mit ihren Bedingungen, ihren Illusionen, ihrer Sprache und ihren Personen festhalten und die reife Bourgeoisrepublik verhindern wollte, in ihrer vollständigen und eigentümlichen Gestalt herauszutreten. Wie die konstituierende Nationalversammlung den in sie zurückgefallenen Cavaignac vertrat, so Bonaparte die noch nicht von ihm losgeschiedene gesetzgebende Nationalversammlung, d.h. die Nationalversammlung der konstituierten Bourgeoisrepublik.

Die Wahl Bonapartes konnte sich erst auslegen, indem sie an die Stelle des einen Namens seine vielsinnigen Bedeutungen setzte, indem sie sich wiederholte in der Wahl der neuen Nationalversammlung. Das Mandat der alten hatte der 10. Dezember kassiert. Was sich also am 29. Januar gegenübertrat, das waren nicht der Präsident und die Nationalversammlung derselben Republik, das war die Nationalversammlung der werdenden Republik und der Präsident der gewordenen Republik, zwei Mächte, die ganz verschiedene Perioden des Lebensprozesses der Republik verkörperten, das war die kleine republikanische Fraktion der Bourgeoisie, welche allein die Republik proklamieren, sie dem revolutionären Proletariat durch den Straßenkampf und durch die Schreckensherrschaft abringen und in der Konstitution ihre idealen Grundzüge entwerfen konnte, und andererseits die ganze royalistische Masse der Bourgeoisie, welche allein in dieser konstituierten Bourgeoisrepublik herrschen, der Konstitution ihre ideologischen Zutaten abstreifen und die unumgänglichen Bedingungen zur Unterjochung des Proletariats durch ihre Gesetzgebung und durch ihre Administration verwirklichen konnte.

Das Ungewitter, das sich am 29. Januar entlud, sammelte seine Elemente während des ganzen Monats Januar. Die Konstituante wollte durch ihr Mißtrauensvotum das Ministerium Barrot zur Abdankung treiben. Das Ministerium Barrot schlug dagegen der Konstituante vor, sich selbst ein definitives Mißtrauensvotum zu geben, ihren Selbstmord zu beschließen, ihre eigene Auflösung zu dekretieren. Rateau, einer der obskursten Deputierten, stellte der Konstituante, auf Befehl des Ministeriums, am 6. Januar diesen Antrag, derselben Konstituante, die schon im August beschlossen hatte, sich nicht aufzulösen, bis sie eine ganze Reihe organischer, die Konstitution ergänzender Gesetze erlassen hätte. Der ministerielle Fould erklärte ihr geradezu, ihre Auflösung sei nötig "zur Wiederherstellung des gestörten Kredits". Und störte sie nicht den Kredit, indem sie das Provisorium verlängerte und mit Barrot den Bonaparte und mit Bonaparte die konstituierte Republik wieder in Frage stellte? Barrot, der Olympische, zum rasenden Roland geworden durch die Aussicht, die endlich erhaschte Ministerpräsidentschaft, die ihm die Republikaner schon einmal um ein Dezennium, d.h. um zehn Monate vertagt hatten, nach kaum zweiwöchentlichem Genusse sich wieder entrissen zu sehen, Barrot übertyrranisierte dieser elenden Versammlung gegenüber den Tyrannen. Das mildeste seiner Worte war, "mit ihr sein keine Zukunft möglich". Und wirklich, sie vertrat nur noch die Vergangenheit. "Sie sei unfähig", fügte er ironisch hinzu, "die Republik mit den Institutionen zu umgeben, die zu ihrer Befestigung nötig seien." Und in der Tat! Mit dem ausschließlichen Gegensatz gegen das Proletariat war gleichzeitig ihre Bourgeoisenergie gebrochen, und mit dem Gegensatz gegen die Royalisten ihre republikanische Überschwenglichkeit neu aufgelebt. So war sie doppelt unfähig, die Bourgeoisrepublik, die sie nicht mehr begriff, durch die entsprechenden Institutionen zu befestigen.

Mit dem Vorschlag Rateaus beschwor das Ministerium gleichzeitig einen Petitonssturm im ganzen Lande herauf, und täglich flogen aus allen Winkeln Frankreichs der Konstituante Ballen von billets-doux an den Kopf, worin sie mehr oder minder kategorisch ersucht wurde, sich aufzulösen und ihr Testa-ment zu machen. Die Konstituante ihrerseits rief Gegenpetitionen hervor, worin sie sich auffordern ließ, am Leben zu bleiben. Der Wahlkampf zwischen Bonaparte und Cavaignac erneuerte sich als Petitionskampf für und gegen die Auflösung der Nationalversammlung. Die Petitionen sollten die nachträglichen Kommentare des 10. Dezember sein. Während des ganzen Januar dauerte diese Agitation fort.

In dem Konflikt zwischen der Konstituante und dem Präsidenten konnte sie nicht auf die allgemeine Wahl als ihren Ursprung zurückgehen, denn man appellierte von ihr an das allgemeine Stimmrecht. Sie konnte sich auf keine regelmäßige Gewalt stützen, denn es handelte sich um den Kampf gegen die legale Gewalt. Sie konnte das Ministerium nicht durch Mißtrauensvota stürzen, wie sie es noch einmal am 6. Januar und am 26. Januar versuchte, denn das Ministerium verlangte ihr Vertrauen nicht. Es blieb nur eine Möglichkeit, die der Insurrektion. Die Streitkräfte der Insurrektion waren der republikanische Teil der Nationalgarde, die Mobilgarde und die Zentren des revolutionären Proletariats, die Klubs. Die Mobilgarden, diese Helden der Junitage, bildeten ebenso im Dezember die organisierte Streitkraft der republikanischen Bourgeoisfraktion, wie vor dem Juni die Nationalateliers die organisierte Streitkraft des revolutionären Proletariats gebildet hatten. Wie die exekutive Kommission der Konstituante ihren brutalen Angriff auf die Nationalateliers richtete, als sie mit den unerträglich gewordenen Ansprüchen des Proletariats enden mußte, so das Ministerium Bonapartes auf die Mobilgarde, als es mit den unerträglichen Ansprüchen der revolutionären Bourgeoisfraktion enden mußte. Es verordnete die Auflösung der Mobilgarde. Die eine Hälfte derselben wurde entlassen und auf das Pflaster geworfen, die andere erhielt an der Stelle der demokratischen Organisation eine monarchische, und ihr Sold wurde auf den gewöhnlichen Sold der Linientruppen herabgesetzt. Die Mobilgarde fand sich in der Lage der Juniinsurgenten, und täglich brachte die Zeitungspresse öffentliche Beichten, worin sie ihre Schuld vom Juni bekannte und das Proletariat um Verzeihung anflehte.

Und die Klubs? Von dem Augenblick, wo die konstituierende Versammlung in Barrot den Präsidenten und in dem Präsidenten die konstituierte Bourgeoisrepublik und in der konstituierten Bourgeoisrepublik die Bourgeoisrepublik überhaupt in Frage stellte, reihten sich notwendig alle konstituierenden Elemente der Februarrepublik um sie zusammen, alle Parteien, welche die vorhandene Republik umstürzen und sie durch einen gewaltsamen Rückbildungsprozeß als die Republik ihrer Klasseninteressen und Prinzipien umgestalten wollten. Das Geschehene war wieder ungeschehen, die Kristallisationen der revolutionären Bewegung waren wieder flüssig geworden, die Republik, um die gekämpft wurde, war wieder die unbestimmte Republik der Februartage, deren Bestimmung sich jede Partei vorbehielt. Die Parteien nahmen einen Augenblick wieder ihre alten Februarstellungen ein, ohne die Illusionen des Februar zu teilen. Die trikoloren Republikaner des "National" lehnten sich wieder auf die demokratischen Republikaner der "Réforme" und drängten sie als Vorkämpfer in den Vordergrund des parlamentarischen Kampfes. Die demokratischen Republikaner lehnten sich wieder auf die sozialistischen Republikaner - am 27. Januar verkündete ein öffentliches Manifest ihre Aussöhnung und Vereinigung - und bereiteten sich in den Klubs ihren insurrektionellen Hintergrund. Die ministerielle Presse behandelte mit Recht die trikoloren Republikaner des "National" als die wiedererstandenen Insurgenten des Juni. Um sich an der Spitze der Bourgeoisrepublik zu behaupten, stellten sie die Bourgeoisrepublik selbst in Frage. Am 26. Januar schlug der Minister Faucher ein Gesetz über das Assoziationsrecht vor, dessen erster Paragraph lautete: "Die Klubs sind untersagt." Er stellte den Antrag, diesen Gesetzentwurf sofort als dringlich zur Diskussion zu bringen. Die Konstituante verwarf den Dringlichkeitsantrag, und am 27. Januar deponierte Ledru-Rollin einen Antrag auf Versetzung des Ministeriums in Anklagezustand wegen Verletzung der Konstitution, unterzeichnet von 230 Unterschriften. Die Versetzung des Ministeriums in Anklagezustand im Augenblicke, wo ein solcher Akt die taktlose Enthüllung der Ohnmacht des Richters, nämlich der Kammermajorität, war, oder ein ohnmächtiger Protest des Anklägers gegen diese Majorität selbst, das war der große revolutionäre Trumpf, den die nachgeborene Montagne von nun an auf jedem Höhepunkt der Krise ausspielte. Arme Montagne, von der Wucht ihres eigenen Namens erdrückt!

Blanqui, Barbès, Raspail usw. hatten am 15. Mai die konstituierende Versammlung zu sprengen versucht, indem sie an der Spitze des Pariser Proletariats in ihren Sitzungssaal eindrangen. Barrot bereitete derselben Versammlung einen moralischen 15. Mai vor, indem er ihre Selbstauflösung diktieren und ihren Sitzungssaal schließen wollte. Dieselbe Versammlung hatte Barrot mit der Enquête gegen die Maiangeklagten beauftragt und jetzt, in diesem Augenblicke, wo er ihr gegenüber als der royalistische Blanqui erschien, wo sie ihm gegenüber in den Klubs, bei den revolutionären Proletariern, in der Partei Blanquis ihre Alliierten suchte, in diesem Augenblick folterte der unerbittliche Barrot sie mit dem Antrag, die Maigefangenen dem Geschworenengericht zu entziehen und dem von der Partei des "National" erfundenen Hochgericht, der haute cour zu überweisen. Merkwürdig, wie die aufgehetzte Angst um ein Ministerportefeuille aus dem Kopfe eines Barrot Pointen, würdig eines Beaumarchais, herausschlagen konnte! Die Nationalversammlung nach langem Schwanken nahm seinen Antrag an. Den Maiattentäter gegenüber trat sie in ihren normalen Charakter zurück.

Wenn die Konstituante dem Präsidenten und den Ministern gegenüber zur Insurrektion, so wurde der Präsident und das Ministerium der Konstituante gegenüber zum Staatsstreich gedrängt, denn sie besaßen kein gesetzliches Mittel, sie aufzulösen. Aber die Konstituante war die Mutter der Konstitution, und die Konstitution war die Mutter des Präsidenten. Mit dem Staatsstreich zerriß der Präsident die Konstitution und löschte seinen republikanischen Rechtstitel aus. Er war dann gezwungen, den imperialistischen Rechtstitel hervorzuziehen; aber der imperialistische rief den orleanistischen wach, und beide erbleichten vor dem legitimistischen Rechtstitel. Der Niederfall der legalen Republik konnte nur ihren äußersten Gegenpol in die Höhe schnellen, die legitimistische Monarchie, in dem Augenblick, wo die orleanistische Partei nur noch die Besiegte des Februar und Bonaparte nur noch der Sieger des 10. Dezember war, wo beide der republikanischen Usurpation nur noch ihre ebenfalls usurpierten monarchischen Titel entgegenhalten konnten. Die Legitimisten waren sich der Gunst des Augenblicks bewußt, sie konspirierten am offenen Tage. In dem General Changarnier konnten sie hoffen ihren Monk zu finden. Die Herankunft der weißen Monarchie wurde ebenso offen verkündet in ihren Klubs, wie in den proletarischen die der roten Republik.

Durch eine glücklich unterdrückte Emeute wäre das Ministerium allen Schwierigkeiten entgangen. "Die Gesetzlichkeit tötet uns", rief Odilon Barrot aus. Eine Emeute hätte erlaubt, unter dem Vorwand des salut public die Konstituante aufzulösen, die Konstitution im Interesse der Konstitution selbst zu verletzen. Das brutale Auftreten Odilon Barrots in der Nationalversammlung, der Antrag auf Auflösung der Klubs, die geräuschvolle Absetzung von 50 trikoloren Präfekten und ihre Ersetzung durch Royalisten, die Mißhandlung ihrer Chefs durch Changarnier, die Wiedereinsetzung Lerminiers, des schon unter Guizot unmöglichen Professors, die Duldung der legitimistischen Renommistereien - es waren ebenso viele Herausforderungen der Emeute. Aber die Emeute blieb stumm. Sie erwartete ihr Signal von der Konstituante und nicht vom Ministerium.

Endlich kam der 29. Januar, der Tag, an dem über Mathieus (de la Drôme) Antrag auf unbedingte Verwerfung des Rateauschen Antrag entschieden werden sollte. Legitimisten, Orleanisten, Bonapartisten, Mobilgarde, Montagne, Klubs, alles konspirierte an diesem Tage, jeder ebensosehr gegen den angeblichen Feind als gegen den angeblichen Bundesgenossen. Bonaparte, hoch zu Roß, musterte einen Teil der Truppen auf dem Konkordiaplatz, Changarnier schauspielerte mit einem Aufwand strategischer Manöver, die Konstituante fand ihr Sitzungsgebäude militärisch besetzt. Sie, der Mittelpunkt aller sich durchkreuzenden Hoffnungen, Befürchtungen, Erwartungen, Gärungen, Spannungen, Verschwörungen, die löwenmütige Versammlung schwankte keinen Augenblick, als sie dem Weltgeist näher trat denn sonst. Sie glich jenem Kämpfer, der nicht nur den Gebrauch seiner eigenen Waffe fürchtete, sondern sich auch verpflichtet fühlte, die Waffen seines Gegners unversehrt zu erhalten. Mit Todesverachtung unterzeichnete sie ihr eigenes Todesurteil und verwarf die unbedingte Verwerfung des Rateauschen Antrages. Selbst im Belagerungszustand setzte sie einer konstituierenden Tätigkeit Grenzen, deren notwendiger Rahmen der Belagerungszustand von Paris gewesen war. Sie rächte sich ihrer würdig, indem sie am anderen Tage eine Enquête über den Schrecken verhängte, den ihr das Ministerium am 29. Januar eingejagt hatte. Die Montagne bewies ihren Mangel an revolutionärer Energie und politischem Verstand, indem sie von der Partei des "National" sich als Rufer im Streit in dieser großen Intrigenkomödie verbrauchen ließ. Die Partei des "National" hatte den letzten Versuch gemacht, das Monopol der Herrschaft, das sie während der Entstehungsperiode der Bourgeoisrepublik besaß, in der konstituierten Republik weiter zu behaupten. Sie war gescheitert.

Handelte es sich in der Januarkrise um die Existenz der Konstituante, so in der Krise vom 21. März um die Existenz der Konstitution, dort um das Personal der Nationalpartei, hier um ihr Ideal. Es bedarf keiner Andeutung, daß die honetten Republikaner das Hochgefühl ihrer Ideologie wohlfeiler preisgaben als den weltlichen Genuß der Regierungsgewalt.

Am 21. März stand auf der Tagesordnung der Nationalversammlung Fauchers Gesetzentwurf gegen das Assoziationsrecht: Die Unterdrückung der Klubs. Artikel 8 der Konstitution garantiert allen Franzosen das Recht, sich zu assoziieren. Die Untersagung der Klubs war also eine unzweideutige Verletzung der Konstitution, und die Konstituante selbst sollte die Schändung ihrer Heiligen kanonisieren. Aber die Klubs, das waren die Sammelpunkte, die Konspirationssitze des revolutionären Proletariats. Die Nationalversammlung selbst hatte die Koalition der Arbeiter gegen ihre Bourgeois untersagt. Und die Klubs, was waren sie anderes als eine Koalition der gesamten Arbeiterklasse gegen die gesamte Bourgeoisklasse, die Bildung eines Arbeiterstaats gegen den Bourgeoisstaat? Waren es nicht ebenso viele konstituierende Versammlungen des Proletariats und ebenso viele schlagfertige Armeeabteilungen der Revolte? Was die Konstitution vor allem konstituieren sollte, es war die Herrschaft der Bourgeoisie. Die Konstitution konnte also offenbar unter dem Assoziationsrecht nur die mit der Herrschaft der Bourgeoisie, d.h. mit der bürgerlichen Ordnung in Einklang befindlichen Assoziationen verstehen. Wenn sie sich aus theoretischem Anstand allgemein ausdrückte, war nicht die Regierung da und die Nationalversammlung, um sie im besonderen Fall auszulegen und anzuwenden? Und wenn in der urweltlichen Epoche der Republik die Klubs tatsächlich untersagt waren durch den Belagerungszustand, mußten sie nicht in der geregelten, konstituierten Republik untersagt sein durch das Gesetz? Die trikoloren Republikaner hatten dieser prosaischen Auslegung der Konstitution nichts entgegenzuhalten als die überschwengliche Phrase der Konstitution. Ein Teil derselben, Pagnerre, Duclerc etc. stimmte für das Ministerium und verschaffte ihm so die Majorität. Der andere Teil, den Erzengel Cavaignac und den Kirchenvater Marrast an der Spitze, zog sich, nachdem der Artikel über die Untersagung der Klubs durch durchgegangen war, mit Ledru-Rollin und der Montagne vereint, in einen besonderen Bürosaal zurück - "und hielten einen Rat". - Die Nationalversammlung war gelähmt, sie zählte nicht mehr die beschlußfähige Stimmzahl. Zur rechten Zeit erinnerte Herr Crémieux in dem Bürosaal, daß von hier der Weg direkt auf die Straße führe und daß man nicht mehr Februar 1848 zähle, sondern März 1849. Die Partei des "National", plötzlich erleuchtet, kehrte in den Sitzungssaal der Nationalversammlung zurück, hinter ihr die abermals düpierte Montagne, die, beständig gequält von revolutionären Gelüsten, ebenso beständig nach konstitutionellen Möglichkeiten haschte und sich immer noch mehr auf ihrem Platze fühlte hinter den Bourgeoisrepublikanern als vor dem revolutionären Proletariat. So war die Komödie gespielt. Und die Konstituante selbst hatte dekretiert, daß die Verletzung des Wortlauts der Konstitution die einzig entsprechende Verwirklichung ihres Wortsinns sei.

Es blieb nur noch ein Punkt zu regeln, das Verhältnis der konstituierten Republik zur europäischen Revolution, ihre auswärtige Politik. Am 8. Mai 1849 herrschte eine ungewohnte Aufregung in der konstituierenden Versammlung, deren Lebenstermin in wenigen Tagen ablaufen sollte. Der Angriff der französischen Armee auf Rom, ihre Zurücktreibung durch die Römer, ihre politische Infamie und ihre militärische Blamage, der Meuchelmord der römischen Republik durch die französische Republik, der erste italienische Feldzug des zweiten Bonaparte stand auf der Tagesordnung. Die Montagne hatte abermals ihren großen Trumpf ausgespielt, Ledru-Rollin hatte den unvermeidlichen Anklageakt gegen das Ministerium und diesmal auch gegen Bonaparte wegen der Verletzung der Konstitution auf den Tisch des Präsidenten niedergelegt.

Das Motiv des 8. Mai wiederholte sich später als Motiv des 13. Juni. Verständigen wir uns über die römische Expedition.

Cavaignac hatte schon Mitte November 1848 eine Kriegsflotte nach Civitavecchia expediert, um den Papst zu beschützen, an Bord zu nehmen und nach Frankreich überzusegeln. Der Papst sollte die honette Republik einsegnen und die Wahl Cavaignacs zum Präsidenten sichern. Mit dem Papst wollte Cavaignac die Pfaffen, mit den Pfaffen die Bauern und mit den Bauern die Präsidentschaft angeln. Eine Wahlreklame ihrem nächsten Zwecke nach, war die Expedition Cavaignacs gleichzeitig ein Protest und eine Drohung gegen die römische Revolution. Sie enthielt im Keim die Intervention Frankreichs zugunsten des Papstes.

Diese Intervention für den Papst mit Österreich und Neapel gegen sie römische Republik wurde beschlossen in der ersten Sitzung des Ministerrats Bonapartes am 23. Dezember. Falloux im Ministerium, das war der Papst in Rom und im Rom - des Papstes. Bonaparte brauchte den Papst nicht mehr, um der Präsident der Bauern zu werden, aber er brauchte die Konservation des Papstes, um die Bauern des Präsidenten zu konservieren. Ihre Leichtgläubigkeit hatte ihn zum Präsidenten gemacht. Mit dem Glauben verloren sie die Leichtgläubigkeit und mit dem Papste den Glauben. Und die koalisierten Orleanisten und Legitimisten, die in Bonapartes Namen herrschten! Ehe der König restauriert wurde, mußte die Macht restauriert werden, welche die Könige heiligt. Abgesehen von ihrem Royalismus: ohne das alte, seiner weltlichen Herrschaft unterworfene Rom kein Papst, ohne den Papst kein Katholizismus, ohne den Katholizismus keine französische Religion, und ohne Religion, was wurde aus der alten französischen Gesellschaft? Die Hypotheke, welche der Bauer auf die himmlischen Güter besitzt, garantiert die Hypotheke, welche die Bourgeoisie auf die Bauerngüter besitzt. Die römische Revolution war also ein Attentat auf das Eigentum, auf die bürgerliche Ordnung, furchtbar wie die Julirevolution. Die wiederhergestellte Bourgeoisherrschaft in Frankreich erheischte die Restauration der päpstlichen Herrschaft in Rom. Endlich schlug man mit den römischen Revolutionären die Alliierten der französischen Revolutionäre; die Allianz der kontrerevolutionären Klassen in der konstituierten französischen Republik ergänzte sich notwendig in der Allianz der französischen Republik mit der heiligen Allianz, mit Neapel und Österreich. Der Ministerratsbeschluß vom 23. Dezember war kein Geheimnis für die Konstituante. Schon am 8. Januar hatte Ledru-Rollin das Ministerium über denselben interpelliert, das Ministerium hatte geleugnet, die Nationalversammlung war zur Tagesordnung übergegangen. Traute sie den Worten des Ministeriums? Wir wissen, daß sie den ganzen Monat Januar damit zu-brachte, ihm Mißtrauensvota zu geben. Aber wenn es in seiner Rolle war zu lügen, war es in ihrer Rolle, den Glauben an die Lüge zu heucheln und damit die republikanischen dehors zu retten.

Unterdessen war Piemont geschlagen, Karl Albert hatte abgedankt, die österreichische Armee pochte an die Tore Frankreichs. Ledru-Rollin interpellierte heftig. Das Ministerium bewies, daß es in Norditalien nur die Politik Cavaignacs und Cavaignac nur die Politik der provisorischen Regierung, d.h. Ledru-Rollins fortgesetzt habe. Diesmal erntete es von der Nationalversammlung sogar ein Vertrauensvotum und wurde autorisiert, einen gelegenen Punkt Oberitaliens temporär zu besetzen, um so der friedlichen Unterhandlung mit Österreich über die Integrität des sardinischen Gebiets und die römische Frage einen Hinterhalt zu geben. Bekanntlich wird das Schicksal Italiens auf den Schlachtfeldern Norditaliens entschieden. Mit der Lombardei und Piemont war daher Rom gefallen oder Frankreich mußte den Krieg an Österreich und damit an die europäische Kontrerevolution erklären. Hielt die Nationalversammlung plötzlich das Ministerium Barrot für den alten Wohlfahrtsausschuß? Oder sich selbst für den Konvent? Wozu also die militärische Besetzung eines Punktes in Oberitalien? Man versteckte unter diesem durchsichtigen Schleier die Expedition gegen Rom.

Am 14. April segelten 14.000 Mann unter Oudinot nach Civitavecchia, am 16. April bewilligte die Nationalversammlung dem Ministerium einen Kredit von 1.200.000 frs. zur dreimonatigen Unterhaltung einer Interventionsflotte im Mittelmeer. So gab sie dem Ministerium alle Mittel, gegen Rom zu intervenieren. Sie sah nicht, was das Ministerium tat, sie hörte nur, was es sagte. Solcher Glaube ward nicht in Israel gefunden, die Konstituante war in die Lage geraten, nicht wissen zu dürfen, was die konstituierte Republik tun mußte.

Endlich am 8. Mai wurde die letzte Szene der Komödie gespielt, die Konstituante forderte das Ministerium zu schleunigsten Maßregeln auf, um die italienische Expedition auf das ihr gesteckte Ziel zurückzuführen. Bonaparte inserierte denselben Abend einen Brief in den "Moniteur", worin er Oudinot die größte Anerkennung spendete. Am 11. Mai verwarf die Nationalversammlung den Anklageakt gegen denselben Bonaparte und sein Ministerium. Und die Montagne, die, statt diese Gewebe des Betrugs zu zerreißen, die parlamentarische Komödie tragisch nimmt, verriet sie nicht unter der erborgten Konvents-Löwenhaut das angeborene kleinbürgerliche Kalbsfell!

Die letzte Lebenshälfte der Konstituante resümiert sich dahin: Sie gesteht am 29. Januar, daß die royalistischen Bourgeoisfraktionen die natürlichen Vorgesetzten der von ihr konstituierten Republik sind, am 21. März, daß die Verletzung der Konstitution ihre Verwirklichung ist, und am 11. Mai, daß die bombastisch angekündigte passive Allianz der französischen Republik mit den ringenden Völkern ihre aktive Allianz mit der europäischen Kontrerevolution bedeutet.

Diese elende Versammlung trat von der Bühne ab, nachdem sie noch zwei Tage vor der Jahresfeier ihres Geburtstages, des 4. Mai, sich die Genugtuung gegeben hatte, den Antrag auf Amnestie der Juniinsurgenten zu verwerfen. Ihre Macht zerbrochen, von dem Volke tödlich gehaßt, zurückgestoßen, mißhandelt, verächtlich beiseite geworfen von der Bourgeoisie, deren Werkzeug sie war, gezwungen, in der zweiten Hälfte ihrer Lebensepoche die erste zu desavouieren, ihrer republikanischen Illusionen beraubt, ohne große Schöpfungen in der Vergangenheit, ohne Hoffnung in der Zukunft, bei lebendigem Leibe stückweise absterbend, wußte sie ihre eigne Leiche nur noch zu galvanisieren, indem sie den Junisieg sich beständig zurückrief und nachträglich wieder durchlebte, sich bestätigte durch die stets wiederholte Verdammung der Verdammten. Vampir, der von dem Blut der Juniinsurgenten lebte!

Sie hinterließ das Staatsdefizit, vergrößert durch die Kosten der Juniinsurrektion, durch den Ausfall der Salzsteuer, durch die Entschädigungen, die sie den Plantagenbesitzern für die Aufhebung der Negersklaverei zuwies, durch die Kosten der römischen Expedition, durch den Ausfall der Weinsteuer, deren Abschaffung sie, in den letzten Zügen liegend, noch beschloß, ein schadenfroher Greis, glücklich, seinem lachenden Erben eine kompromittierende Ehrenschuld aufzubürden.

Seit Anfang März hatte die Wahlagitation für die gesetzgebende Nationalversammlung begonnen. Zwei Hauptgruppen traten sich gegenüber, die Partei der Ordnung und die demokratisch-sozialistische oder rote Partei, zwischen beiden standen die Freunde der Konstitution, unter welchem Namen die trikoloren Republikaner des "National" eine Partei vorzustellen suchten. Die Partei der Ordnung bildete sich unmittelbar nach den Junitagen; erst nachdem der 10. Dezember ihr erlaubt hatte, die Koterie des "National", der Bourgeoisrepublikaner, von sich abzustoßen, enthüllte sich das Geheimnis ihrer Existenz, die Koalition der Orleanisten und Legitimisten zu einer Partei. Die Bourgeoisklasse zerfiel in zwei große Fraktionen, die abwechselnd, das große Grundeigentum unter der restaurierten Monarchie, die Finanzaristokratie und die industrielle Bourgeoisie unter der Julimonarchie, das Monopol der Herrschaft behauptet hatten. Bourbon war der königliche Name für den überwiegenden Einfluß der Interessen der einen Fraktion, Orléans der königliche Name für den überwiegenden Einfluß der Interessen der anderen Fraktion - das namenlose Reich der Republik war das einzige, worin beide Fraktionen in gleichmäßiger Herrschaft das gemeinsame Klasseninteresse behaupten konnten, ohne ihre wechselseitige Rivalität aufzugeben. Wenn die Bourgeoisrepublik nichts anderes sein konnte, als die vervollständigte und rein herausgetretene Herrschaft der gesamten Bourgeoisklasse, konnte sie etwas anderes sein als die Herrschaft der durch die Legitimisten ergänzten Orleanisten und der durch die Orleanisten ergänzten Legitimisten, die Synthese der Restauration und der Julimonarchie? Die Bourgeoisrepublikaner des "National" vertraten keine auf ökonomischen Grundlagen beruhende große Fraktion ihrer Klasse. Sie hatten nur die Bedeutung und den historischen Titel, unter der Monarchie den beiden Bourgeoisfraktionen gegenüber, die nur ihr besonderes Regime begriffen, das allgemeine Regime der Bourgeoisklasse geltend gemacht zu haben, das namenlose Reich der Republik, das sie sich idealisierten und mit antiken Arabesken ausschmückten, worin sie aber vor allem die Herrschaft ihrer Koterie begrüßten. Wenn die Partei des "National" an ihrem eigenen Verstande irre wurde, als sie auf dem Gipfel der von ihr begründeten Republik die koalisierten Royalisten erblickte, so täuschten diese selbst sich nicht minder über die Tatsache ihrer vereinigten Herrschaft. Sie begriffen nicht, daß, wenn jede ihrer Fraktionen, für sich getrennt betrachtet, royalistisch war, das Produkt ihrer chemischen Verbindung notwendig republikanisch sein mußte, daß die weiße und die blaue Monarchie sich neutralisieren mußten in der trikoloren Republik. Gezwungen durch den Gegensatz zu dem revolutionären Proletariat und den mehr und mehr um dasselbe als Zentrum sich hindrängenden Übergangsklassen, ihre vereinten Kraft aufzubieten und die Organisation dieser vereinten Kraft zu konservieren, mußte jede der Fraktionen der Ordnungspartei, den Restaurations- und Überhebungsgelüsten der andern gegenüber, die gemeinsame Herrschaft, d.h. die republikanische Form der Bourgeoisherrschaft geltend machen. So finden wir diese Royalisten im Anfang an eine unmittelbare Restauration glaubend, später die republikanische Form konservierend mit Wutschaum, mit tödlichen Invektiven gegen sie auf den Lippen, schließlich gestehen, daß sie sich nur in der Republik vertragen können und die Restauration aufs Unbestimmte vertagen. Der Genuß der vereinigten Herrschaft selbst stärkte jede der beiden Fraktionen und machte sie noch unfähiger und unwilliger, sich der anderen unterzuordnen, d.h. die Monarchie zu restaurieren.

Die Partei der Ordnung proklamierte direkt in ihrem Wahlprogramm die Herrschaft der Bourgeoisklasse, d.h. die Aufrechterhaltung der Lebens-bedingungen ihrer Herrschaft, des Eigentums, der Familie, der Religion, der Ordnung! Sie stellte ihre Klassenherrschaft und die Bedingungen ihrer Klassenherrschaft natürlich als die Herrschaft der Zivilisation und als die notwendigen Bedingungen der materiellen Produktion wie der aus ihr hervorgehenden gesellschaftlichen Verkehrsverhältnisse dar. Die Partei der Ordnung gebot über ungeheure Geldmittel, sie organisierte die Sukkursalen in ganz Frankreich, sie hatte sämtliche Ideologen der alten Gesellschaft in ihrem Lohn, sie verfügte über den Einfluß der bestehenden Regierungsgewalt, sie besaß ein Heer unbezahlter Vasallen in der ganzen Masse der Kleinbürger und Bauern, die, der revolutionären Bewegung noch fernstehend, in den Großwürdenträgern des Eigentums die natürlichen Vertreter ihres kleinen Eigentums und seiner kleinen Vorurteile fanden; sie, die auf dem ganzen Lande in einer Unzahl kleiner Könige vertreten, konnte die Verwerfung ihrer Kandidaten als Insurrektion bestrafen, die rebellischen Arbeiter entlassen, die widerstrebenden Bauernknechte, Dienstboten, Kommis, Eisenbahnbeamten, Schreiber, sämtliche ihr bürgerlich untergeordneten Funktionäre. Sie konnte endlich stellenweise die Täuschung aufrechterhalten, daß die republikanische Konstituante den Bonaparte des 10. Dezember an der Offenbarung seiner wunderbaren Kräfte verhindert habe. Wir haben bei der Partei der Ordnung der Bonapartisten nicht gedacht. Sie waren keine ernsthafte Fraktion der Bourgeoisklasse, sondern eine Sammlung alter, abergläubischer Invaliden und junger, ungläubiger Glücksritter. - Die Partei der Ordnung siegte in den Wahlen, sie sandte die große Majorität in die gesetzgebende Versammlung.

Der koalisierten kontrerevolutionären Bourgeoisklasse gegenüber mußten sich natürlich die schon revolutionierten Teile der kleinen Bourgeoisie und der Bauernklasse mit dem Großwürdenträger der revolutionären Interessen, dem revolutionären Proletariat, verbinden. Wir haben gesehen, wie die demokratischen Wortführer der Kleinbürgerschaft im Parlament, d.h. die Montagne, durch parlamentarische Niederlagen zu den sozialistischen Wortführern des Proletariats und wie die wirkliche Kleinbürgerschaft außerhalb des Parlaments durch die concordats à l'amiable, durch die brutale Geltendmachung der Bourgeoisinteressen, durch den Bankerott zu den wirklichen Proletariern gedrängt wurden. Am 27. Januar hatten Montagne und Sozialisten ihre Aussöhnung gefeiert, im großen Februarbankett 1849 wiederholten sie ihren Vereinigungsakt. Die soziale und die demokratische, die Partei der Arbeiter und die der Kleinbürger, vereinigten sich zur sozialdemokratischen Partei, d.h. zur roten Partei.

Einen Augenblick durch die den Junitagen folgende Agonie gelähmt, hatte die französische Republik seit der Aufhebung des Belagerungszustandes, seit dem 19. Oktober, eine fortlaufende Reihe fieberhafter Aufregungen erlebt. Erst der Kampf um die Präsidentschaft; dann der Kampf des Präsidenten mit der Konstituante; der Kampf um die Klubs; der Prozeß in Bourges, der gegenüber den kleinen Gestalten des Präsidenten, der koalisierten Royalisten, der honetten Republikaner, der demokratischen Montagne, der sozialistischen Doktrinäre des Proletariats seine wirklichen Revolutionäre als urweltliche Ungeheuer erscheinen ließ, wie sie nur eine Sündflut auf der Gesellschaftsoberfläche zurückläßt oder wie sie nur einer gesellschaftlichen Sündflut vorangehn können; die Wahlagitation; die Hinrichtung der Bréa-Mörder; die fortlaufenden Preßprozesse; die gewaltsamen polizeilichen Einmischungen der Regierung in die Banketts; die frechen royalistischen Provokationen; die Ausstellung der Bilder Louis Blancs und Caussidières an dem Pranger; der ununterbrochene Kampf zwischen der konstituierten Republik und der Konstituante, der jeden Augenblick die Revolution auf ihren Ausgangspunkt zurückdrängte, der jeden Augenblick den Sieger zum Besiegten, den Besiegten zum Sieger machte und im Nu die Stellung der Parteien und Klassen, ihre Scheidungen und Bindungen umschwenkte; der rasche Gang der europäischen Kontrerevolution, der glorreiche ungarische Kampf, die deutschen Schilderhebungen, die römische Expedition, die schmähliche Niederlage der französischen Armee vor Rom - in diesem Wirbel der Bewegung, in dieser Pein der geschichtlichen Unruhe, in dieser dramatischen Ebbe und Flut revolutionärer Leidenschaften, Hoffnungen, Enttäuschungen mußten die verschiedenen Klassen der französischen Gesellschaft ihre Entwicklungsepochen nach Wochen zählen, wie sie sie früher nach halben Jahrhunderten gezählt hatten. Ein bedeutender Teil der Bauern und der Provinzen war revolutioniert. Nicht nur waren sie über den Napoleon enttäuscht, die rote Partei bot ihnen an der Stelle des Namens den Inhalt, an der Stelle der illusorischen Steuerfreiheit die Rückzahlung der den Legitimisten gezahlten Milliarde, die Regelung der Hypothek und die Aufhebung des Wuchers.

Die Armee selbst war von dem Revolutionsfieber angesteckt. Sie hatte in Bonaparte für den Sieg gestimmt, und er gab ihr die Niederlage. Sie hatte in ihm für den kleinen Korporal gestimmt, hinter dem der große revolutionäre Feldherr steckt, und er gab ihr die großen Generale wieder, hinter denen der gamaschengerechte Korporal sich birgt. Kein Zweifel, daß die rote Partei, d.h. die koalisierte demokratische Partei, wenn nicht den Sieg, doch große Triumphe feiern mußte, daß Paris, daß die Armee, daß ein großer Teil der Provinzen für sie stimmen würde. Ledru-Rollin, der Chef der Montagne, wurde von fünf Departements gewählt, kein Chef der Ordnungspartei trug einen solchen Sieg davon, kein Name der eigentlich proletarischen Partei. Diese Wahl ent-hüllt uns das Geheimnis der demokratisch-sozialistischen Partei. Wenn die Montagne, der parlamentarische Vorkämpfer der demokratischen Kleinbürgerschaft, einerseits gezwungen war, sich mit den sozialistischen Doktrinären des Proletariats zu vereinigen - das Proletariat, von der furchtbaren materiellen Niederlage des Juni gezwungen, sich durch intellektuelle Siege wieder aufzurichten, durch die Entwicklung der übrigen Klassen noch nicht befähigt, die revolutionäre Diktatur zu ergreifen, mußte sich den Doktrinären seiner Emanzipation, den sozialistischen Sektenstiftern in die Arme werfen -, stellten sich andererseits die revolutionären Bauern, die Armee, die Provinzen hinter die Montagne, die so zum Gebieter im revolutionären Heerlager wurde und durch die Verständigung mit den Sozialisten jeden Gegensatz in der revolutionären Partei beseitigt hatte. In der letzten Lebenshälfte der Konstituante vertrat sie das republikanische Pathos derselben und hatte ihre Sünden während der provisorischen Regierung, wahrend der Exekutivkommission, während der Junitage in Vergessenheit gebracht. In demselben Maße, als die Partei des "National" ihrer halben Natur gemäß sich von dem royalistischen Ministerium niederdrücken ließ, stieg die während der Allgewalt des "National" beseitigte Partei des Berges und machte sich als die parlamentarische Vertreterin der Revolution geltend. In der Tat, die Partei des "National" hatte gegen die anderen, royalistischen Fraktionen nichts einzuwenden als ehrsüchtige Persönlichkeiten und idealistische Flausen. Die Partei des Berges dagegen vertrat eine zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat schwebende Masse, deren materielle Interessen demokratische Institutionen verlangten. Den Cavaignacs und Marrasts gegenüber befanden sich Ledru-Rollin und die Montagne daher in der Wahrheit der Revolution, und aus dem Bewußtsein dieser gewichtigen Situation schöpften sie um so größeren Mut, je mehr die Äußerung der revolutionären Energie sich beschränkte auf parlamentarische Ausfälle, Niederlegung von Anklageakten, Drohungen, Stimmerhöhungen. donnernde Reden und Extreme, die nur bis zur Phrase getrieben wurden. Die Bauern befanden sich ungefähr in derselben Lage wie die Kleinbürger, sie hatten ungefähr dieselben sozialen Forderungen zu stellen. Sämtliche Mittelschichten der Gesellschaft, soweit sie in die revolutionäre Bewegung getrieben waren, mußten daher in Ledru-Rollin ihren Helden finden. Ledru-Rollin war die Personage des demokratischen Kleinbürgertums. Der Partei der Ordnung gegenüber mußten zunächst die halb konservativen, halb revolutionären und ganz utopistischen Reformatoren dieser Ordnung an die Spitze getrieben werden.

Die Partei des "National", "die Freunde der Konstitution quand même" , die républicains purs et simples wurden vollständig in den Wahlen geschlagen. Eine winzige Minorität derselben wurde in die gesetzgebende Kammer geschickt, ihre notorischsten Chefs verschwanden von der Bühne, sogar Marrast, der Redakteur en chef und der Orpheus der honetten Republik.

Am 28. Mai kam die legislative Versammlung zusammen, am 11. Juni erneuerte sich die Kollision vom 8. Mai, Ledru-Rollin legte im Namen der Montagne einen Anklageakt nieder gegen den Präsidenten und das Ministerium wegen Verletzung der Konstitution, wegen des Bombardements von Rom. Am 12. Juni verwarf die gesetzgebende Versammlung den Anklageakt, wie die konstituierende Versammlung ihn am 11. Mai verworfen hatte, aber das Proletariat trieb diesmal die Montagne auf die Straße, jedoch nicht zum Straßenkampf, sondern nur zur Straßenprozession. Es genügt zu sagen, daß die Montagne an der Spitze dieser Bewegung stand, um zu wissen, daß die Bewegung besiegt wurde und daß der Juni 1849 eine ebenso lächerliche als nichtswürdige Karikatur des Juni 1848 war. Verdunkelt wurde die große Retirade vom 13. Juni nur durch den noch größeren Schlachtbericht Changarniers, des großen Mannes, den die Partei der Ordnung improvisierte. Jede Gesellschaftsepoche braucht ihre großen Männer, und wenn sie dieselben nicht findet, erfindet sie sie, wie Helvétius sagt.

Am 20. Dezember existierte nur noch die eine Hälfte der konstituierten Bourgeoisrepublik, der Präsident, am 28. Mai wurde sie ergänzt durch die andre Hälfte, durch die gesetzgebende Versammlung. Juni 1848 hatte die sich konstituierende Bourgeoisrepublik durch eine unsagbare Schlacht gegen das Proletariat, Juni 1849 die konstituierte Bourgeoisrepublik durch eine unnennbare Komödie mit der Kleinbürgerschaft sich in das Geburtsregister der Geschichte eingemeißelt. Juni 1849 war die Nemesis für Juni 1848. Juni 1849 wurden nicht die Arbeiter besiegt, sondern die Kleinbürger gefällt, die zwischen ihnen und der Revolution standen. Juni 1849 war nicht die blutige Tragödie zwischen der Lohnarbeit und dem Kapital, sondern das gefängnisreiche und lamentable Schauspiel zwischen dem Schuldner und dem Gläubiger. Die Partei der Ordnung hatte gesiegt, sie war allmächtig, sie mußte nun zeigen, was sie war.




Den 25. februar 1848 havde givet Frankrig republikken, den 25. juni påtvang det revolutionen. Og revolutionen betød efter juni: omvæltning af det borgerlige samfund, mens det før februar havde betydet: omvæltning af statsformen.

Junikampen var blevet ledet af bourgeoisiets republikanske fraktion, og med sejren tilfaldt statsmagten nødvendigvis denne. Belejringstilstanden lagde modstandsløst det kneblede Paris for dets fødder, og i provinsen herskede en moralsk belejringstilstand, bourgeoisiets truende brutale sejrsovermod og bøndernes uhæmmede ejendomsfanatisme. – Nedefra var der altså ingen fare!

Samtidig med arbejdernes revolutionære kraft brød også de demokratiske republikaneres politiske indflydelse sammen, dvs. republikanere efter småborgerskabets smag, repræsenteret i eksekutivkommissionen af Ledru-Rollin, i den konstituerende nationalforsamling af partiet Bjerget, i pressen af »Reforme«. I fællesskab med bourgeoisrepublikanerne havde de den 16. april konspireret mod proletariatet, i juni-dagene havde de sammen med dem bekæmpet proletariatet. Således sprængte de selv det grundlag, hvorpå deres parti gjorde sig gældende som en magt, thi småborgerskabet kan kun opretholde en revolutionær stilling overfor bourgeoisiet, så længe proletariatet står bag det. Nu blev de afmønstret. Den skinalliance, som man modstræbende og tilbageholdende havde indgået med dem i den provisoriske regerings og eksekutivkommissionens periode, blev åbent brudt af bourgeoisrepublikanerne. Forsmået og tilbagevist som forbundsfæller sank de ned til at være underordnede drabanter for de trefarvede republikanere, som de ikke kunne afvinde nogen indrømmelser, men hvis herredømme de måtte understøtte, hver gang disse, og med dem republikken, syntes bragt i fare af de antirepublikanske bourgeoisfraktioner. Disse fraktioner endelig, orleanister og legitimister, udgjorde fra første færd en minoritet i den konstituerende nationalforsamling. Før junidagene vovede de kun at reagere under den borgerlige republikdanismens maske; da junisejren lod et øjeblik hele det borgerlige Frankrig hilse Cavaignac som sin frelser, og da det antirepublikanske parti kort tid efter junidagene igen optrådte selvstændigt, tillod militærdiktaturet og belejringstilstanden i Paris det kun at vifte meget frygtsomt og forsigtigt med følehornene.

Siden 1830 havde den bourgeoisrepublikanske fraktion, med sine forfattere og ordførere, sine talenter og stræbere, sine deputerede, generaler, bankierer og advokater grupperet sig om en pariseravis, om »National«. Den havde sine aflæggeraviser i provinsen. Kliken omkring »National«, det var den trefarvede republiks dynasti. Den bemægtigede sig straks alle store statsposter, ministerierne, politi-præfekturet, postdirektoratet, præfektstillingerne og de højere officersposter i hæren, som var blevet ledige. I spidsen for den udøvende magt stod dens general, Cavaignac; dens chefredaktør, Marrast, blev den konstituerende nationalforsamlings permanente præsident. I. sine saloner modtog han tillige som ceremonimester den honnette republiks gæster.

Selv revolutionære franske forfattere har på grund af en slags ærefrygt for den republikanske tradition befæstet den fejltagelse, at det var royalisterne, der herskede i den konstituerende nationalforsamling. Den konstituerende forsamling vedblev tværtimod siden julidagene udelukkende at være bourgeoisrepublikanismens repræsentant, og jo mere de trefarvede republikaneres indflydelse udenfor forsamlingen brød sammen, desto mere bestemt viste den sig fra denne side. Gjaldt det om at hævde den borgerlige republiks form; så rådede den over de demokratiske republikaneres stemmer; gjaldt det dens indhold, så adskilte end ikke udtryksmåden den længere fra de royalistiske bourgeoisfraktioner, thi bourgeoisiets interesser, de materielle betingelser for dets klasseherredømme og klasseudbytning, udgør netop den borgerlige republiks indhold.

Altså ikke royalismen, men bourgeoisrepublikanismen virkeliggjordes i denne konstituerende forsamlings liv og gerninger, denne forsamling, som til syvende og sidst hverken døde eller blev slået ihjel, men som rådnede op.

Under hele dens herredømme, så længe den gav sin galaforestilling fremme i rampelyset, opførtes der i scenens baggrund en uafbrudt offerfest – standretternes vedvarende domfældelse af de fangne junioprørere, eller deres deportation uden dom. Den konstituerende forsamling havde takt nok til at indrømme, at den i junioprørerne ikke henrettede forbrydere, men udryddede fjender.

Den konstituerende nationalforsamlings første handling var at nedsætte en undersøgelseskommission vedrørende begivenhederne i juni og den 15. maj og vedrørende de socialistiske og demokratiske partilederes deltagelse i disse dage. Undersøgelsen var rettet direkte mod Louis Blanc, Ledru-Rollin og Caussidiere. Bourgeoisrepublikanerne brændte af utålmodighed efter at skaffe sig af med disse rivaler. Som redskab til udførelse af deres hævn kunne de ikke vælge noget mere passende subjekt end hr. Odilon Barrot, den tidligere fører for den dynastiske opposition, den legemliggjorte liberalisme, det opblæste nul, den grundige flovmand, som ikke blot havde et dynasti at hævne, men endog skulle kræve de revolutionære til regnskab for, at han var gået glip af posten som ministerpræsident. En sikker garanti for hans ubønhørlighed. Denne Barrot udnævntes altså til præsident for undersøgelseskommissionen, og han konstruerede en fuldstændig proces mod Februarrevolutionen, der blev sammenfattet således: 17. marts demonstration, 16. april komplot, 15. maj attentat, 23. juni borgerkrig. Hvorfor udstrakte han ikke sine lærde og kriminalistiske forskninger til den 24. februar? »Journal des Debats« [15] svarede: Den 24. februar, det er Roms grundlæggelse. Staternes udspring fortaber sig i en myte, som man kan tro på, men som ikke må diskuteres. Louis Blanc og Caussidiere blev prisgivet domstolene. Nationalforsamlingen fuldstændiggjorde det arbejde med sin egen udrensning, som den var begyndt på den 15. maj.

Den plan til kapitalbeskatning – i form af en prioritetsskat – som den provisoriske regering havde udkastet og Goudchaux tog op igen, blev forkastet af den konstituerende forsamling; den lov, som indskrænkede arbejdstiden til 10 timer, afskaffedes, gældsfængsel indførtes på ny, den store del af den franske befolkning, som hverken kan læse eller skrive, blev afskåret fra at blive nævninge. Hvorfor ikke også fra at udøve stemmeretten? Der blev igen indført kautionsdepositum for aviserne, foreningsretten blev indskrænket.

Men i deres iver efter at genskabe de gamle garantier for de gamle borgerlige forhold og udviske ethvert spor, som revolutionsbølgerne havde efterladt, stødte bourgeoisrepublikanerne på en modstand, som manede en uventet fare frem.

Ingen havde i junidagene kæmpet mere fanatisk for at r edde ejendomsretten og genoprette krediten end Paris’ småborgere – cafeværter, restauratører, gæstgivere, småkøbmænd, kræmmere, håndværkere etc. Småhandelen havde taget sig sammen og var marcheret mod barrikaderne for at få den cirkulation i gang, som fra gaden fører ind i butikken. Men bag barrikaden stod småhandelens kunder og debitorer, foran barrikaden kreditorerne. Og da barrikaderne var brudt ned og arbejderne knust og de handlende sejrsberuste styrtede tilbage til deres butikker, fandt de indgangen barrikaderet af en ejendommens redningsmand, en officiel agent for krediten, som holdt truselsbreve ud mod dem: Forfalden veksel! Forfalden husleje! Forfaldet gældsbrev! Forfalden butik! Forfalden butiksejer!

Ejendommens redning! Men huset, de beboede, var ikke deres ejendom, butikken, de passede, var ikke deres ejendom, varerne, de handlede med, var ikke deres ejendom. Hverken deres forretning eller den tallerken, de spiste af, eller den seng, de sov i, tilhørte dem mere. Hvad dem angik, gjaldt det netop om at redde denne ejendom til fordel for husejeren, som havde lejet huset ud, for bankieren, som havde diskonteret vekselen, for kapitalisten, som havde givet de kontante lån, for fabrikanten, som havde betroet disse kræmmere varerne til salg, for grossereren, som havde givet disse håndværkere råstofferne på kredit. K,editens genoprettelse! Men krediten, som igen var kommet til hægterne, viste sig netop som en levende og nidkær gud ved at jage den insolvente skyldner bort fra hans fire vægge, med kone og barn, prisgive hans skinejendom til kapitalen og kaste ham selv i det gældsfængsel, som igen havde rejst sig truende over junioprørernes lig.

Småborgerne indså med rædsel, at de modstandsløst havde udleveret sig selv til deres kreditorer, idet de havde slået arbejderne ned. Deres bankerot, der siden februar var trukket kronisk i langdrag og tilsyneladende var blevet ignoreret, blev efter juni åbent erklæret.

Deres nominelle ejendom havde man ladet urørt, sålænge det gjaldt om at drive dem ud på kamppladsen i ejendommens navn. Nu, efter at det store mellemværende med proletariatet var bragt i orden, kunne også den lille affære med kræmmeren igen bringes i orden. i Paris androg mængden af forfaldne papirer over 21 millioner francs, i provinserne over 11 millioner. Indehaverne af mere end 7000 forretninger i Paris havde ikke betalt deres leje siden februar.

Mens nationalforsamlingen lod foretage en undersøgelse af den politiske skyld lige tilbage til februar, så forlangte nu småborgerne på deres side en undersøgelse af de borgerlige gældsposter indtil den 24. februar. De samledes i store mængder i børshallen og fordrede truende, at enhver købmand, som kunne påvise, at han kun var gået fallit på grund af den stagnation, revolutionen havde fremkaldt, og at hans forretning stod godt den 24. februar, skulle have betalingsterminen forlænget ved handelsretlig dom, og at kreditoren skulle have pligt til at likvidere sin fordring mod en rimelig procentbetaling. Dette spørgsmål blev behandlet i nationalforsamlingen som et lovforslag om »mindelige ordninger. Forsamlingen vaklede; da fik den pludselig at vide, at tusinder af oprørernes kvinder og børn samtidig ved Porte St. Denis forberedte et andragende om amnesti.

Ansigt til ansigt med det genopstandne junispøgelse kom småborgerne til at skælve, og forsamlingen genvandt sin ubønhørlighed. De foreslåede mindelige ordninger mellem kreditor og debitor blev forkastet på de afgørende punkter.

Efter at bourgeoisiets republikanske repræsentanter forlængst havde stødt de demokratiske repræsentanter for småborgerne fra sig i nationalforsamlingen, fik dette parlamentariske brud altså sin borgerlige, reelle økonomiske betydning, idet småborgerne, skyldnerne, blev prisgivet bourgeoisiet, kreditorerne. En stor del af dem blev fuldstændig ruineret, og det blev kun tilladt de øvrige at føre forretningen videre på betingelser, som gjorde dem til kapitalens ubetingede livegne. Den 22. august 1848 forkastede nationalforsamlingen de mindelige ordninger; den 19. september 1848, midt under belejringstilstanden, blev prins Louis Bonaparte og fangen fra Vincennes, kommunisten Raspail, valgt som repræsentanter for Paris. Bourgeoisiet valgte derimod ågerkarlen og orleanisten Fould. Altså fra alle sider på een gang en åben krigserklæring mod den konstituerende nationalforsamling, mod bourgeoisrepublikanismen, mod Cavaignac.

Man behæver ikke nærmere at udrede, hvorledes de parisiske småborgeres massebankerot fik virkninger langt udover kredsen af de umiddelbart ramte og endnu engang måtte tyste den borgerlige vareomsætning, mens statsunderskuddet på grund af omkostninger ved juniopstanden igen svulmede op; og hvorledes statsindtægterne bestandig sank på grund af den hæmmede produktion, det indskrænkede forbrug og den aftagende indførsel. Cavaignav og nationalforsamlingen kunne ikke tage deres tilflugt til noget andet middel end et nyt lån, som trykkede dem endnu dybere ind under finansaristokratiets åg.

Havde småborgerne hostet bankerotten og tvangsauktionen som junisejrens frugt, så fik Cavaignacs landsknægte, mobilgardisterne, deres løn i skøgernes bløde arme og modtog som »samfundets unge redningsmænd« al mulig hyldest i Marrasts saloner, den trefarvede fanes ridder, som samtidig spillede den honette republiks Amfitryon [16] og troubadour. Imidlertid forbitredes hæren over mobilgardens sociale begunstigelse og ulige højere sold, og samtidig forsvandt alle de nationale illusioner, hvormed bourgeoisrepublikanismen gennem sin avis »National« under Louis Philippe havde forstået at knytte en del af hæren og bondeklassen til sig. Den mæglerrolle, som Cavaignac og nationalforsamlingen spillede i Norditalien, ved i fællesskab med England at forråde landet til Østrig – denne ene dag ved magten ødelagde resultaterne af »National«s atten år i opposition. Ingen regering var mindre national end »National«s, ingen mere afhængig af England, skønt den under Louis Philippe havde levet af daglig at omskrive Catos valgsprog: Carthaginem esse delendam [17] ingen var mere underdanig overfor den hellige alliance, skønt den af en Guizot havde forlangt, at Wienertraktaten skulle sønderrives. Historiens ironi gjorde Bastide, den forhenværende redaktør af »National«s udenrigspolitik, til minister for Frankrigs udenrigspolitik, så han med hver af sine depecher måtte gendrive hver af sine artikler.

Et øjeblik havde hæren og bondeklassen troet, at militærdiktaturet ville sætte krigen udadtil og »la gloire«, berømmelsen, på Frankrigs dagsorden. Men Cavaignac, det var ikke sablens diktatur over det borgerlige samfund, det var bourgeoisiets diktatur ved hjælp af sablen. En soldat behøvedes nu kun i rollen som gendarm. Under den antirepublikanske resignations strenge træk skjulte Cavaignac den flove underkastelse under sit borgerlige embedes ydmygende betingelser. L'argent n'a pas de maitre! Pengene har ikke nogen herre! Dette tredjestandens gamle valgsprog idealiserede han og overhovedet den konstituerende forsamling, idet de oversatte det til det politiske sprog: Bourgeoisiet har ingen konge, den sande form for dets herredømme er republikken.

Og at udarbejde denne form, at udfærdige en republikansk forfatning, deri bestod den konstituerende nationalforsamlings »store organiske værk«. Omdøbningen af den kristne kalender til en republikansk, af den hellige Bartholomæus til den hellige Robespierre ændrer ikke mere ved vind og vejr, end denne forfatning forandrede eller skulle forandre ved det borgerlige samfund. Hvor den gik videre end til kostymeforandring, førte den blot forhåndenværende kendsgerninger til protokols. Således registrerede den højtideligt den kendsgerning, der hed republik, den kendsgerning, der hed almindelig valgret, og den kendsgerning, at der var en eneste suveræn nationalforsamling i stedet for de to begrænsede konstitutionelle kamre. Således registrerede og lovfæstede den Cavaignacs diktatur som en kendsgerning, idet den erstattede det faste, uansvarlige arvekongedømme med et bevægeligt, ansvarligt valgkongedømme, med et fireårigt præsidentskab. Således undlod den heller ikke at gøre en grundlovsbestemmelse ud af den overordentlige magt, som nationalforsamlingen efter rædslerne den 15. maj og den 25. juni havde været så forsynlig at udstyre sin præsident med for at værne om sin egen sikkerhed. Resten af forfatningen var et arbejde af sproglig art. De royalistiske etiketter blev revet af det gamle monarkis maskineri og republikansk klæbet på stedet. Marrast, forhen »National«s chefredaktør, nu forfatningens chefredaktør løste ikke uden talent den akademiske opgave.

Den konstituerende forsamling lignede hin embedsmand i Chile, som ville regulere grundejendomsforholdene fastere ved en matrikelmåling i samme øjeblik, som den underjordiske torden allerede havde varslet det vulkanske udbrud, der skulle slynge selve jorden væk under fødderne på ham. Mens den i teorien udpenslede de former, hvori bourgeoisiets herredømme blev udtrykt republikansk, hævdede den sig i virkeligheden kun ved at tilsidesætte alle formler, ved magt uden omsvøb, ved belejringstilstand. To dage før den begyndte sit forfatningsarbejde, proklamerede den belejringstilstandens forlængelse. Tidligere blev forfatninger skabt og vedtaget, når den sociale omvæltningsproces var nået til et hvilepunkt, når de nydannede klasseforhold havde fæstnet sig og de kæmpende fraktioner indenfor den herskende klasse tyede til et kompromis, der tillod dem at fortsætte kampen indbyrdes og samtidig udelukke den udmattede folkemasse fra at deltage i den. Denne forfatning fastslog derimod ikke nogen social revolution, den fastslog det gamle samfunds øjeblikkelige sejr over revolutionen.

I det første forfatningsudkast, affattet før junidagene, fandtes endnu »le droit au travail«, retten til arbejde, den første ubehjælpsomme formel, hvori proletariatets revolutionære krav sammenfattes. Den blev forandret til le droit a l'assistance, retten til offentlig understøttelse, og hvilken moderne stat underholder ikke i den ene eller den anden form sine fattige? Retten til arbejde er i borgerlig betydning en meningsløshed, et ynkeligt, fromt ønske; men bag retten til arbejde ligger magten over kapitalen, Bag magten over kapitalen overtagelsen af produktionsmidlerne, deres underkastelse under den forenede arbejderklasse, altså afskaffelsen af lønarbejdet, af kapitalen og af deres indbyrdes forhold. Bag »retten til arbejde« stod juniopstanden. Den konstituerende forsamling, som faktisk stillede det revolutionære proletariat hors la loi, udenfor loven, måtte principielt kaste dettes formel ud af konstitutionen, lovenes lov, og lyse »retten til arbejde« i band. Men den blev ikke stående her. Ligesom Platon bandlyste digterne fra sin republik, således bandlyste den konstituerende forsamling for evig tid fra sin republik – den progressive beskatning. Og den progressive beskatning er ikke blot en borgerlig forholdsregel, som kan gennemføres indenfor de bestående produktionsforhold i større eller mindre målestok; den var det eneste middel til at binde det borgerlige samfunds mellemlag til den »honette« republik, til at reducere statsgælden, til at holde bourgeoisiets antirepublikanske majoritet i skak.

Ved at forkaste de mindelige ordninger, havde de trefarvede republikanere faktisk udleveret småborgerskabet til bourgeoisiet. Dette enkelte faktum ophøjede de til princip ved lovbestemmelsen om forbud mod progressiv skat. De satte den borgerlige reform på lige fod med den proletariske revolution. Men hvilken klasse blev så tilbage som støttepunkt for deres republik? Storbourgeoisiet. Og det var som helhed antirepublikansk. Når det udnyttede »National«s republikanere til at befæste de gamle økonomiske forhold på ny, så havde det på den anden side i sinde at udnytte de på ny befæstede samfundsforhold til at genoprette de politiske former, som svarede til dem. Allerede i begyndelsen af oktober så Cavaignac sig tvunget til at gøre Dufaure og Vivien, tidligere ministre under Louis Philippe, til ministre i republikken, hvor meget de hovedløse puritanere i hans eget parti end knurrede og skældte.

Mens den trefarvede forfatning forkastede ethvert kompromis med småborgerskabet og ikke forstod at binde noget nyt samfundselement til den ny statsform, skyndte den sig derimod med at give et korps, hvori den gamle stat fandt sine mest indædte og fanatiske forsvarere, den traditionelle urørlighed tilbage. Den ophøjede dommernes uafsættelse som var blevet truet af den provisoriske regering, til konstituerende lov. Den ene konge, som den havde afsat, genopstod skarevis i disse legalitetens uafsættelige inkvisitorer.

Den franske presse har på mange måder gjort rede for modsigelserne i hr. Marrasts forfatning, f.eks. at der stod to suveræner ved siden af hinanden: nationalforsamlingen og præsidenten osv., osv.

Denne forfatnings hovedmodsigelse består imidlertid i følgende: ved hjælp af den almindelige valgret giver den politisk magt til de klasser, hvis sociale slaveri den skal forevige, proletariat, bønder og småborgere. Og den klasse, hvis gamle sociale magt den sanktionerer, bourgeoisiet, fratager den de politiske garantier for denne magt. Den presser bourgeoisiets politiske herredømme ind i demokratiske betingelser, som hvert øjeblik kan hjælpe de fjendtlige klasser til sejr og true selve grundlaget for det borgerlige samfund. Af den ene part forlanger den, at de ikke går videre fra den politiske frigørelse til den sociale, af den anden, at de ikke går tilbage fra den sociale restauration til den politiske.

Disse modsigelser interesserede ikke bourgeoisrepublikanerne synderligt. I samme grad, som de ophørte at være uundværlige, – og uundværlige var de kun som det gamle samfunds forkæmpere mod det revolutionære proletariat -, få uger efter deres sejr, sank de fra at være et parti ned til at være en klike. Og forfatningen, den behandlede de som en stor intri ge. Hvad der skulle stadfæstes ved den, var først og fremmest klikens herredømme. Præsidenten skulle være den forlængede Cavaignac; den lovgivende forsamling en forlænget konstituerende forsamling. Folkemassernes politiske magt håbede de at kunne reducere til at være en skinmagt, og denne skinmagt håbede de selv at kunne manøvrere så meget med, at de fortsat kunne stille bourgeoisiets majoritet overfor junidagenes dilemma: »National«s rige eller anarkiets rige«.

Forfatningsværket påbegyndtes den 4. september og afsluttedes den 23. oktober. Den 2. september havde den konstituerende forsamling besluttet ikke at opløse sig, før de organiske love, der skulle supplere forfatningen, var udstedt. Ikke desto mindre besluttede den sig nu til at lade sit eget afkom, præsidenten, komme ud i livet allerede den 10. december, længe før dens egen livsbanes kredsløb var sluttet. Så sikker var den på, at denne forfatnings homunkulus ville optræde som sin moders gode søn. For alle tilfældes skyld var den bestemmelse truffet, at hvis ingen af kandidaterne fik to millioner stemmer, skulle valget gå over fra nationen til den konstituerende forsamling.

Frugtesløse forholdsregler! Forfatningens første virkedag blev den konstituerende forsamlings sidste dag ved magten. I valgurnens dyb ventede dens dødsdom. Den søgte »moderens søn«, men den fandt »onkelens nevø«. Saul Cavaignac opnåede en million stemmer, men David Napoleon opnåede seks millioner. Seksfold var Saul Cavaignac slået.

Den 10. december 1848 var bondeopstandens dag. Først fra denne dag begyndte februar for de franske bønder. Den figur, der udtrykte deres indtræden i den revolutionære bevægelse, ubehjælpsom-forslagen, skurkagtig-naiv, tølperagtig-sublim, en udspekuleret overtro, en patetisk farce, en genialt tåbelig anakronisme, en verdenshistorisk uglespil, en hieroglyf, som den civiliserede forstand ikke kunne tyde – denne figur bar umiskendeligt den klasses fysiognomi, som repræsenterer barbariet indenfor civilisationen. Republikken havde meldt sig hos bønderne , med pantefogeden, de meldte sig hos republikken med kejseren. Napoleon var den eneste mand, hvori den i 1789 nydannede bondeklasses interesser og fantasi havde fundet sig et fuldgyldigt udtryk. Ved at skrive hans navn på republikkens facade erklærede den udadtil krig og indadtil kamp for sine klasseinteresser. Napoleon, det var for bønderne ikke en person, men et program. Med faner og klingende spil drog de til valgstederne under råbet: plus d'impots, å bas les riches, á bas la republikue, vive l'Empereur! Ikke flere skatter, ned med de rige, ned med republikken, kejseren leve! Bag kejseren lå bondekrigen skjult. Den republik, de nedstemte, det var de riges republik.

Den 10. december var bøndernes statskup, som styrtede den bestående regering. Og fra denne dag af, hvor de havde taget en regering fra Frankrig og givet Frankrig en anden regering, var deres øjne ufravendt rettet mod Paris. Efter at de et øjeblik havde været hovedpersonerne i det revolutionære drama, kunne de ikke mere trænges tilbage til korets dåd- og viljeløse rolle.

De øvrige klasser bidrog til at fuldstændiggøre bøndernes valgsejr. Napoleons valg, det betød for proletariatet, at Cavaignac blev afsat, at den konstituerende forsamling blev styrtet, at bourgeoisrepublikanis men blev afmønstret, at junisejren blev kasseret. For småborgerne var Napoleon debitorernes herredømme over kreditorerne. For bourgeoisiets flertal var Napoleons valg det åbne brud med den fraktion, som de et øjeblik måtte benytte sig af mod revolutionen, men som blev utålelig for dem, så snart den forsøgte at fæstne øjeblikkets stilling som forfatningsmæssig stilling. Napoleon i stedet for Cavaignac, der betød for dem monarki i stedet for republik, begyndelsen til en royalistisk restauration, et frygtsomt antydet Orleans, en lilje skjult under violet. [18] Hæren endelig stemte mod mobilgarden, mod fredsidyllen, for krigen, idet den stemte for Napoleon.

Sådan gik det til — som »Neue Rheinische Zeitungo udtrykte det —, at den enfoldigste mand i Frankrig fik den mangfoldigste betydning. Netop fordi han ingenting var, kunne han betyde alting, blot ikke sig selv. Si forskellige ting, navnet Napoleon end betød i de forskellige

klassers mund, så skrev alle med dette navn på deres fane: Ned med

»National«s parti, ned med Cavaignac, ned med den konstituerende forsamling, ned med bourgeoisrepublikken. Minister Dufaure erklærede det offentligt i den konstituerende forsamling: den 10. december er en ny 24. februar.

Småborgerskab og proletariat havde en blok stemt for Napoleon, for at stemme mod Cavaignac og for at rive den endelige afgørelse ud af den konstituerende forsamlings hånd ved at holde stemmerne samlet.

Imidlertid opstillede den mest fremskredne del af begge klasser sine egne kandidater. Napoleon var kollektivnavnet for alle mod bourgeoisrepublikken forbundne partier, Ledru-Rollin. og Raspail var egennavnene, det første for det demokratiske småborgerskab, det andet for det revolutionære proletariat. Stemmerne for Raspail skulle – erklærede proletarerne og deres socialistiske ordførere højt – være en ren og skær demonstration, skulle være ligeså mange protester mod ethvert præsidentskab, dvs. mod forfatningen selv, skulle være ligeså mange stemmer mod Ledru-Rollin, skulle være den første handling, hvorved, proletariatet som selvstændigt politisk parti sagde sig løs fra det demokratiske parti. Dette parti derimod – det demokratiske småborgerskab og dets parlamentariske repræsentant, Bjerget, – behandlede Ledru-Rolins kandidatur med al den alvor, som det højtideligt plejer at narre sig selv med. Dette var i øvrigt dets sidste forsøg på at opkaste sig til en selvstændig rolle overfor proletariatet. Ikke blot det republikanske bourgeoisparti, men også det demokratiske småborgerskab og dets Bjerg blev slået den 10. december.

Frankrig havde nu ved siden af et Bjerg en Napoleon, et bevis for, at de begge kun var livløse karikaturer af de store realiteter, hvis navne de bar. Louis Napoleon med kejserhatten og ørnen parodierede ikke den gamle Napoleon dårligere, end Bjerget med sine fraser, hentet fra 1793, og sine demagogiske armsving parodierede det oprindelige Bjerg. Den traditionelle overtro på 1793 blev således lagt af samtidig med den traditionelle overtro på Napoleon. Revolutionen ville først blive sig selv, når den fik sit eget, originale navn, og det kunne den først få, når den nye revolutionære klasse, industriproletariatet, var trådt dominerende i forgrunden. Man kan sige, at når den 10. december forbløffede Bjerget og fik det til at tvivle på sin egen forstand, så skyldtes det allerede det, at denne dag med en grov bondevits leende gjorde den gængse sammenligning med den gamle revolution uholdbar.

Den 20. december nedlagde Cavaignac sit embede, og den konstituerende forsamling proklamerede Louis Napoleon som republikkens præsident. Den 1 9. december, dens eneherredømmes sidste dag, forkastede den andragendet om amnesti for junioprørerne. At tilbagekalde dekretet af 27. juni, ved hvilket den uden lov og dom havde fordømt 15.000 oprørere til deportation, var det ikke det samme som at tage afstand fra selve junislaget?

Odilon Barrot, Louis Philippes sidste minister, blev Louis Napoleons første minister. Ligesom Louis Napoleon ikke daterede sit herredømme fra den io. december, men fra en senatsbeslutning af 1806, således fandt han en ministerpræsident, der ikke daterede sit ministerium fra den 20. december, men fra et kongeligt dekret af 24. februar. Som Louis Philippes legitime arving mildnede Louis Napoleon regeringsskiftet ved at bibeholde det gamle ministerium, som tilmed ikke havde fået tid til at slide sig op, fordi det ikke havde nået at træde ud i livet.

Førerne for de royalistiske bourgeoisfraktioner rådede ham til dette valg. Den gamle dynastiske oppositions anfører, som bevidstløst havde dannet overgangen til »National«s republikanere, var endda mere egnet til med fuld bevidsthed at danne overgangen fra bourgeoisrepublikken til monarkiet.

Odilon Barrot var leder af det eneste gamle oppositionsparti, der i stadig forgæves kamp om ministerporteføljen endnu ikke havde kompromitteret sig helt. I hurtig rækkefølge slyngede revolutionen alle de gamle oppositionspartier op på statens top, for at de ikke blot med deres handlinger, men også med frasen selv skulle fornægte og tilbagekalde deres gamle fraser, og for at de sluttelig, når de alle til hobe var forenet i et afskrækkende miskmask, af folket kunne blive kastet i historiens rakkerkule. Og ingen afsværgelse af tidligere standpunkter blev denne Barrot forskånet for, denne legemliggørelse af den borgerlige liberalisme, som gennem atten år havde skjult sin indre gemenhed og hulhed under en påtagen ydre værdighed. Når den altfor stikkende kontrast mellem nutidens tidsler og fortidens laurbær i enkelte øjeblikke forskrækkede ham selv, var et blik i spejlet nok til at give ham den ministerielle fatning og den menneskelige selvbeundring tilbage. Hvad der strålede ham i møde fra spejlet, var Guizot, som han altid havde misundt, og som altid havde kusket ham, selve Guizot, men Guizot med Odilons olympiske pande. Hvad han overså, var Midasørerne. [19]

Barrot fra 24. februar kom først til syne i Barrot fra 20. december. Til ham, orleanisten og voltairianeren, sluttede sig som kultusminister – legitimisten og jesuiten Falloux.

Få dage senere blev indenrigsministeriet overdraget til malthusianeren Leon Faucher. Retten, religionen, den politiske økonomi! Ministeriet Barrot omfattede alt dette og tillige en forening af legitimister og orleanister. Der manglede kun bonapartisten. Endnu skjulte Bonaparte sin lyst til rollen som Napoleon, thi Soulouque spillede endnu ikke Toussaint l'Ouverture.

»National«s parti blev straks sat ud af alle højere stillinger, som de havde sat sig fast i. Politipræfekturet, postdirektoratet, rigsadvokaturet, borgmesterembedet i Paris, alting blev besat med monarkiets gamle kreaturer. Legitimisten Changarnier fik den samlede overkommando over nationalgarden i Seinedepartementet, over mobilgarden og den første militærdivisions linjetropper; orleanisten Bugeaud blev udnævnt til øverstbefalende over alpehæren. Dette embedsmandsskifte vedvarede uafbrudt under Barrots regering. Hans ministeriums første handling var at genindsætte den gamle royalistiske administration. I et nu forvandledes den officielle skueplads kulisser, kostymer, sprog, skuespillere, figuranter, statister, sufflører, partiernes stilling, dramaets motiv, konfliktens indhold, hele situationen. Kun den forhistoriske konstituerende forsamling befandt sig stadig på sin plads. Men fra det øjeblik, da nationalforsamlingen havde installeret Bonaparte, da Bonaparte havde installeret Barrot og Barrot Changarnier, trådte Frankrig ud af den republikanske konstituerings periode og ind i den konstituerede republiks periode. Og hvad skulle man med den konstituerende forsamling i en konstitueret republik? Efter at jorden var blevet skabt, var der ikke andet at gøre for dens skaber end at flygte til himlen. Den konstituerende forsamling var besluttet på ikke at følge hans eksempel, nationalforsamlingen var det sidste tilflugtssted for bourgeoisrepublikanernes parti. Selvom ethvert holdepunkt i den udøvende magt var berøvet den, havde den så ikke den konstituerende almagt tilbage? Under alle omstændigheder at bevare den suveræne post, som den sad inde med, og herfra at tilbageerobre det tabte terræn, det var dens første tanke. Ministeriet Barrot skulle blot fortrænges med et ministerium »National«, så måtte det royalistiske personale straks rømme administrationspladserne, og det trefarvede personale kunne triumferende drage ind igen. Nationalforsamlingen besluttede at styrte ministeriet, og ministeriet selv bød en lejlighed til angreb, som den konstituerende forsamling ikke kunne have udtænkt bedre.

Man husker, at Louis Bonaparte for bønderne betød: Ikke flere skatter! Seks dage sad han på præsidentstolen, og den syvende dag, den 27. december, foreslog hans ministerium bibeholdelse af saltskatten, hvis afskaffelse den provisoriske regering havde dekreteret. Saltskatten deler med vinskatten det privilegium at være det gamle franske finanssystems syndebuk, især i landbefolkningens øjne. Ministeriet Barrot kunne ikke lægge bøndernes udkårne noget mere bidende epigram om sine vælgere i munden end disse ord: saltskattens genindførelse! Med saltskatten mistede Bonaparte sit revolutionære salt – bondeoprørets Napoleon svandt hen som et tågebillede, og der blev ikke andet tilbage end den store ubekendte i den royalistiske bourgeoisintrige. Og ikke uden hensigt gjorde ministeriet Barrot denne taktløse og dybt skuffende handling til præsidentens første regeringshandling.

Den konstituerende forsamling greb på sin side begærligt den dobbelte lejlighed til at styrte ministeriet og til at opkaste sig som forsvarer for bondeinteresserne overfor bøndernes udkårne. Den forkastede finansministerens forslag, reducerede saltskatten til en tredjedel af dens tidligere beløb, forøgede således et statsunderskud på 560 millioner med 6o millioner og afventede efter dette mistillidsvotum roligt ministeriets afgang. Så lidt havde den forstået af den nye verden, som omgav den, og af sin egen forandrede stilling. Bag ministeriet stod præsidenten, og bag præsidenten stod 6 millioner, som i valgurnen havde nedlagt ligeså mange mistillidsvota til den konstituerende forsamling. Den konstituerende forsamling gav nationen dens mistillidsvotum tilbage. En latterlig udveksling! Den glemte, at dens vota ikke længere var i kurs. Forkastelsen af saltskatten modnede kun Bonaparte og hans ministeriums beslutning om at »afslutte« den konstituerende forsamling. Den langvarige duel begyndte, som udfylder hele den sidste halvdel af den konstituerende forsamlings levetid. Den 29. januar, den 21. marts og den 8. maj er denne krises store dag, ligeså mange forløbere for den 13. juni.

Franskmændene, f. eks. Louis Blanc, har opfattet den 29. januar såd an, at på denne dag trådte en forfatningsmæssig modsætning frem modsætningen mellem den suveræne, uopløselige nationalforsamling, der var fremgået af den almindelige valgret, og en præsident, der efter ordlyden var ansvarlig overfor den, men i virkeligheden ikke blot også var godkendt ved den almindelige valgret og tilmed i sin person forenede alle de stemmer, som i nationalforsamlingen fordelte sig på de enkelte medlemmer og var splittet til hundrede sider, men yderligere havde den fulde rådighed over hele den udøvende magt, over hvilken nationalforsamlingen kun svævede som en moralsk magt. Denne fortolkning af den 29. januar forveksler den sproglige form, som kampen antager på talerstolen, i pressen og i klubberne, med kampens virkelige indhold. Louis Bonaparte overfor den konstituerende nationalforsamling, det var ikke den ene side af den forfatningsmæssige magt overfor den anden, det var ikke den udøvende magt overfor den lovgivende, det var den konstituerede bourgeoisrepublik selv overfor redskaberne til dens konstituering, overfor den revolutionære bourgeoisfraktions ærgærrige intriger og ideologiske fordringer, den fraktion, som havde grundlagt republikken og nu forbavset opdagede, at dens konstituerede republik så ud som et restaureret monarki, og nu med magt ville fastholde den konstituerende periode med dens betingelser, dens illusioner, dens sprog og dens personer og forhindre den modne bourgeoisrepublik i at træde frem i sin fuldstændige og karakteristiske udformning. Ligesom den konstituerende nationalforsamling repræsenterede Cavaignac, som var faldet tilbage til dens midte, således repræsenterede Napoleon den lovgivende nationalforsamling, dvs. den konstituerede bourgeoisrepubliks nationalforsamling, som endnu ikke var skilt fra ham.

Bonapartes valg kunne først få sin fortolkning, når det i stedet for det ene navn satte dettes mangesidede betydninger, når det gentog sig selv ved valget af den ny nationalforsamling. Den 10. december havde kasseret den gamles mandat. Hvad der gjorde front mod hinanden den 29. januar, var altså ikke præsidenten og nationalforsamlingen i en og samme republik, det var nationalforsamlingen for republikken, da den var ved at skabes, og præsidenten for republikken, da den var skabt, to magter, som legemliggjorde helt forskellige perioder i republikkens livsproces, det var bourgeoisiets lille republikanske fraktion, som alene kunne proklamere republikken, vriste den fra det revolutionære proletariat ved hjælp af gadekampen og rædselsherredømmet, og i forfatningen udforme dens ideale grundtræk, – og på den anden side bourgeoisiets royalistiske masse, som alene kunne herske i denne konstituerede bourgeoisrepublik, frigøre forfatningen for dens ideologiske klædebon og gennem sin lovgivning og administration virkeliggøre de uomgængelige forudsætninger for proletariatets underkuelse.

Det uvejr, som fik udløsning den 29. januar, havde samlet sine elementer i løbet af hele januar måned. Den konstituerende forsamling ville ved sit mistillidsvotum tvinge ministeriet Barrot til at gå af. Ministeriet Barrot foreslog derimod den konstituerende forsamling, at den skulle give sig selv et definitivt mistillidsvotum, vedtage sit selvmord, dekretere sin egen opløsning. Rateau, en af de mest ubetydelige deputerede, stillede på ministeriets befaling den 6. januar dette forslag til den konstituerende forsamling, den samme forsamling, som allerede i august havde besluttet ikke at opløse sig, før juni havde udgjort det revolutionære proletariats kampkræfter. Ligesom den konstituerende forsamlings eksekutivkommission rettede sit brutale angreb på nationalværkstederne, da den måtte gøre ende på proletariatets krav, der var blevet utålelige, således rettede Bonapartes ministerium sit angreb på mobilgarden, da det måtte gøre ende på den republikanske bourgeoisfraktions krav, der var blevet utålelige. Det forordnede mobilgardens opløsning. Den ene halvdel af den blev afskediget og kastet på gaden, den anden fik i stedet for den demokratiske organisation en monarkistisk, og dens sold blev sænket til den almindelige sold for linjetropperne. Mobilgarden var kommet i samme stilling som junioprørerne, og daglig bragte aviserne offentlige skriftemål, hvori de bekendte deres skyld fra juni og tryglede proletariatet om tilgivelse.

Og klubberne? Fra det øjeblik, da den konstituerende forsamling stemte imod Barrot og gennem ham gik imod præsidenten, gennem præsidenten gik imod den konstituerede bourgeoisrepublik, og gennem den konstituerede bourgeoisrepublik gik imod bourgeoisrepublikken overhovedet, skarede den nødvendigvis om sig alle februarrepublikkens konstituerende elementer, alle partier, som ville styrte den bestående republik og med magt føre den tilbage til den tidligere tilstand for at omforme den til en republik, som repræsenterede deres klasseinteresser og principper. Det skete var igen usket, den revolutionære bevægelses krystallisationer var igen blevet flydende, den republik, der blev kæmpet om, var igen februardagenes ubestemte republik, som hvert parti forstod på sin måde. Partierne indtog et øjeblik igen deres gamle februarstillinger uden at dele februarillusionerne. »National«s trefarvede republikanere støttede sig igen til »Reforme«s demokratiske republikanere og skubbede dem frem som forkæmpere i den parlamentariske kamp. De demokratiske republikanere støttede sig igen til de socialistiske republikanere – den 27. februar forkyndte et offentligt manifest deres forsoning og forening – og forberedte i klubberne baggrunden for et oprør. Den ministerielle presse behandlede med rette »Nationale«s trefarvede republikanere som genopstandne junioprørere. For at hævde sig i spidsen for bourgeoisrepublikken satte de selve bourgeoisrepublikken på spil. Den 26. januar foreslog minister rancher en lov om foreningsretten, hvis første paragraf lød: »Klubberne forbydes«. Han anmodede om at sætte dette lovforslag til behandling med det samme som en hastesag. Den konstituerende forsamling forkastede denne anmodning, og den 27. januar indgav Ledru-Rollin et andragende med 230 underskrifter om, at ministeriet blev sat under anklage grundet på krænkelse af forfatningen. At sætte ministeriet under anklage i et øjeblik, hvor en sådan handling betød en taktløs afsløring af dommerens afmagt, nemlig kammermajoritetens, eller betød anklagerens afmægtige protest mod selve denne majoritet, det var den store revolutionære trumf, som det sildefødte Bjerg siden da spillede ud på ethvert af krisens højdepunkter. Stakkels Bjerg, trykket ihjel under den knugende vægt af sit eget navn!

Blanqui, Barbes, Raspail osv. havde den 15. maj forsøgt at sprænge den konstituerende forsamling, idet de trængte ind i dens mødesal i spidsen for pariserproletariatet. Barrot beredte den samme forsamling en moralsk 15. maj, idet han ville diktere dens selvopløsning og lukke mødesalen. Den samme forsamling havde overdraget Barrot at lede undersøgelsen mod de anklagede fra maj, og nu, i det øjeblik, hvor han stod overfor den som en royalistisk Blanqui, hvor den overfor ham søgte sine allierede i klubberne, hos det revolutionære proletariat, i Blanquis parti, – i dette øjeblik pinte den ubønhørlige Barrot forsamlingen med sit forslag om, at fangerne fra maj skulle unddrages nævningedomstolene og stilles for overretten, la haute cour, som »National«s parti havde opfundet. Mærkværdigt, hvordan den paniske angst for en ministerportefølje kunne få pointer, der var en Beaumarchais værdige, til at springe ud af en Barrots hoved! Nationalforsamlingen vedtog efter langvarig vaklen hans forslag. Overfor attentatfolkene fra maj fik den sin normale karakter tilbage.

Hvis den konstituerende forsamling overfor præsidenten og ministrene blev ansporet til oprør, så blev præsidenten og ministeriet overfor den konstituerende forsamling ansporet til statskup, thi de besad ikke noget lovligt middel til at opløse den. Men den konstituerende forsamling var forfatningens moder, og forfatningen var præsidentens moder. Foretog præsidenten et statskup, sønderrev han forfatningen og forskertsede sin republikanske retshjemmel. Han måtte da trække den kejserlige retshjemmel frem; men den kejserlige retshjemmel vakte den orleanistiske til live, og begge blegnede overfor den legitimistiske retshjemmel. Den legale republiks undergang kunne kun vippe dens yderste modpol i vejret, det legitimistiske monarki, på et tidspunkt, hvor det orleanistiske parti kun var de besejrede fra februar og Bonaparte kun sejrherren fra 10. december, og hvor begge overfor den republikanske usurpation kun kunne fremholde deres ligeledes usurperede monarkiske hjemmel. Legitimisterne var sig øjeblikkets gunst bevidst, de konspirerede ved højlys dag. I general Changarnier kunne de håbe på at finde deres Monk. [20] Det hvide monarkis komme forkyndtes lige så åbenlyst i deres klubber som den røde republiks i de proletariske.

Ved en heldigt undertrykt revolte ville ministeriet være reddet fra alle vanskeligheder. »Legaliteten dræber os«, råbte Odilon Barrot. En revolte ville, under henvisning til det offentliges vel, have tilladt at opløse den konstituerende forsamling, at bryde forfatningen i forfatningens egen interesse. Odilon Barrots brutale optræden i nationalforsamlingen, forslaget om opløsning af klubberne, den megen ståhej omkring afsættelsen af 50 »trefarvede« præfekter og indsættelsen af royalister, opløsningen af mobilgarden, Changarniers dårlige behandling af dens førere, genindsættelsen af professor Lherminier, som allerede var blevet umulig under Guizot, tolereringen af de legitimistiske pralerier – det var altsummen provokationer til revolte. Men revolten rørte ikke på sig. Den ventede på et signal fra den konstituerende forsamling og ikke fra ministeriet.

Endelig kom den 29. januar, den dag på hvilken afgørelsen skulle træffes angående Mathieus (de la Dromes) krav om ubetinget forkastelse af Rateaus forslag. Legitimister, orleanister, bonapartister, mobilgarden, Bjerget, klubberne, alle konspirerede de på denne dag, hver af dem lige så meget mod den foregivne fjende som mod de foregivne forbundsfæller. Bonaparte mønstrede højt til hest en del af tropperne på Concordepladsen, Changarnier muntrede sig med et opbud af strategiske manøvrer, den konstituerende forsamling fandt sin forsamlingsbygning besat af militær. Forsamlingen, midtpunktet for alle krydsende forhåbninger, ængstelser, forventninger, gæringer, spændinger og sammensværgelser, denne forsamling med sit løvemod vaklede ikke et eneste øjeblik, da den trådte i nærmere berøring med verdensånden end ellers. Den lignede hin stridsmand, der ikke blot var bange for at bruge sine egne våben, men også følte sig forpligtet til at holde modstanderens våben i orden. Med dødsforagt underskrev den sin egen dødsdom og forkastede den ubetingede forkastelse af Rateaus forslag. Den var selv i belejringstilstand, og så satte den grænser for sin konstituerende virksomhed, hvis nødvendige ramme belejringstilstanden i Paris havde været. Den hævnede sig på en måde, som var den værdig, idet den dagen efter dekreterede en undersøgelse af den skræk, som ministeriet havde jaget den i livet den 29. januar. Bjerget godtgjorde sin mangel på revolutionær energi og politisk forstand, idet det af »National«s parti lod sig bruge som udråber i denne store intrigekomedie. »National«s parti havde gjort det sidste forsøg på i den konstituerede republik at fastholde det monopol på herredømmet, som partiet havde besiddet under bourgeoisrepublikkens tilblivelsesperiode. Det: var slået fejl.

Drejede det sig i januarkrisen om den konstituerende forsamlings eksistens, så drejede det sig i krisen den 21. marts om forfatningens eksistens; dengang om nationalpartiets personer, nu om dets ideal. Det er ikke nødvendigt at antyde, at de honnette republikanere solgte deres højtravende ideologi billigere end den verdslige nydelse af regerings-magten.

Den 21. marts stod Fauchers lovforslag mod foreningsretten på nationalforsamlingens dagsorden: forbudet mod klubberne. Forfatningens artikels garanterer alle franskmænd ret til at danne foreninger. Forbudet mod klubberne var altså et utvetydigt brud på forfatningen, og den konstituerende forsamling skulle selv kanonisere, at dens helgener blev skændet. Men klubberne, – det var det revolutionære proletariats samlingspunkter, dets konspirationssteder. Nationalforsamlingen selv havde forbudt arbejderne at slutte sig sammen mod deres bourgeois'er. Og klubberne, hvad var de andet end en sammenslutning af hele arbejderklassen mod hele bourgeoisklassen, dannelsen af en arbejderstat mod bourgeoisstaten? Var de ikke ligeså mange konstituerende forsamlinger for proletariatet og ligeså mange kampberedte hærafdelinger for oprøret? Hvad forfatningen frem for alt skulle stadfæste, det var bourgeoisiets herredømme. Forfatningen kunne altså åbenbart ved foreningsret kun sigte til sådanne foreninger, som var i overensstemmelse med bourgeoisiets herredømme, dvs. med den borgerlige orden. Selvom den af teoretisk velanstændighed udtrykte sig i almindelige vendinger, var så ikke regeringen og nationalforsamlingen til for at fortolke den og anvende den i det specielle tilfælde? Og når klubberne faktisk var forbudt i republikkens urperiode på grund af belejringstilstanden, måtte de så ikke i den ordnede, konstituerede republik forbydes ved lov? De trefarvede republikanere havde ikke andet at sætte op mod denne prosaiske fortolkning af forfatningen end forfatningens højtravende fraser. En del af dem, Pagnerre, Duclerc osv. stemte for ministeriet og skaffede det således majoriteten. Den anden del, med ærkeenglen Cavaignac og kirkefaderen Marrast i spidsen, trak sig, efter at paragraffen om forbudet mod klubberne var gået igennem, sammen med Ledru-Rollin og Bjerget tilbage til et særligt udvalgs-værelse – »og rådslog«. Nationalforsamlingen var lammet, den havde ikke mere et beslutningsdygtigt stemmetal. I rette øjeblik kom hr. Mieux i udvalgsværelset i tanker om, at herfra førte vejen direkte ud på gaden, og at man ikke mere skrev februar 1848, men marts 1849. »National«s parti var således pludseligt blevet klogere og vendte tilbage til nationalforsamlingens mødesal, og bagefter det kom Bjerget, der endnu engang stod som dummepeter. Bjerget plagedes stadig af revolutionære lyster, men ligeså vedholdende tragtede det efter forfatningsmæssige udveje og følte sig altid mere hjemme bag bourgeois-republikanerne end foran det revolutionære proletariat. Dermed var komedien ude. Den konstituerende forsamling selv havde dekreteret, at krænkelsen af forfatningens ordlyd var den eneste rette udlægning af dens mening.

Der var nu kun et punkt tilbage, som skulle bringes i orden, den konstituerede republiks forhold til den europæiske revolution, dens udenrigspolitik. Den 8. maj 1849 herskede der en usædvanlig ophidselse i den konstituerende forsamling, hvis levetid skulle udløbe om få dage. Den franske hærs angreb på Rom, det nederlag, romerne tilføjede den, dens politiske nederdrægtighed og dens militære blamage, den franske republiks snigmord på den italienske republik, den anden Bonapartes første italienske felttog stod på dagsordenen. Bjerget havde endnu engang spillet sin store trumf ud, Ledru-Rollin havde på præsidentens bord lagt det uundgåelige anklageskrift mod ministeriet og denne gang også mod Bonaparte for krænkelse af forfatningen.

Den 8. majs motiv gentog sig senere som den 13. junis motiv. Lad os se på, hvad ekspeditionen til Rom betød.

Cavaignac havde allerede midt i november 1848 sendt en krigsflåde til Civita Vecchia for at beskytte paven, tage ham ombord og sejle ham til Frankrig. Paven skulle velsigne den honnette republik og sikre Cavaignacs valg til præsident. Sammen med paven ville Cavaignac få præsterne i sit net, med præsterne bønderne og med bønderne præsidentskabet. Samtidig med, at Cavaignacs ekspedition i første række var en valgreklame, var den en protest og en trussel mod revolutionen i Rom. Den indeholdt spirer til Frankrigs intervention til gunst for paven.

Denne intervention for paven sammen med Østrig og Neapel mod den romerske republik blev vedtaget i det første møde, som Bonapartes ministerråd afholdt den 23. december. Falloux i ministeriet, det betød paven i Rom, i pavens Rom. Bonaparte behøvede ikke mere paven for at blive bøndernes præsident, men han behøvede pavens bevarelse for at bevare bønderne som sine støtter. Deres lettroenhed havde gjort ham til præsident. Sammen med troen ville de miste lettroenheden, og med paven troen. Og hvad angår de allierede orleanister og legitimister, som herskede i Bonapartes navn, så måtte de jo, før kongemagten kunne genoprettes, have den magt genoprettet, som helliggør kongerne. Helt bortset fra deres royalisme: uden det gamle Rom, som var underkastet hans verdslige herredømme, ingen pave, uden pave ingen katolicisme, uden katolicisme ingen fransk religion, og hvad skulle der blive af det gamle franske samfund uden religion? Det pant, som bonden har i de himmelske marker, er en garanti for det pant, som bourgeois'en har i bondens marker. Den romerske revolution var altså et attentat på ejendommen, på den borgerlige ordning, ligeså frygteligt som junirevolutionen. Det genoprettede bourgeoisherredømme i Frankrig krævede genindførelse af det pavelige herredømme i Rom. Endelig slog man de franske revolutionæres allierede, når man slog de romerske revolutionære; de kontrarevolutionære klassers alliance i den konstituerede franske republik fik sit naturlige supplement i den franske republiks alliance med den hellige alliance, med Neapel og Østrig. Ministerrådsbeslutningen af 23. december var ikke nogen hemmelighed for den konstituerende forsamling. Allerede den 8. januar havde Ledru-Rollin interpelleret ministeriet desangående, ministeriet havde benægtet, og nationalforsamlingen var gået over til dagsordenen. Havde den tillid til ministeriets ord? Vi ved, at den tilbragte hele januar måned med at give det mistillidsvota. Men når det hørte til ministeriets rolle at lyve, hørte det til nationalforsamlingens rolle at foregive, at den troede på dets løgne, og dermed redde det republikanske skin.

Imidlertid var Piemont slået, Karl Albertvar gået af, den østrigske hær bankede på Frankrigs porte. Ledru-Rollin interpellerede heftigt. Ministeriet beviste, at det i Norditalien kun havde fortsat Cavaignacs politik og Cavaignac kun den provisoriske regerings politik, dvs. Ledru-Rollins. Denne gang høstede det endog et tillidsvotum fra nationalforsamlingen og blev bemyndiget til midlertidigt at besætte et passende punkt i Norditalien for således at give den fredelige forhandling med Østrig om det sardinske områdes urørlighed og det romerske spørgsmål et støttepunkt. Som bekendt afgøres Italiens skæbne på Norditaliens slagmarker. Derfor måtte man enten indrømme, at med Lombardiet og Piemont var Rom faldet, eller Frankrig måtte erklære Østrig og dermed den europæiske kontrarevolution krig. Anså nationalforsamlingen pludselig ministeriet Barrot for at være det gamle velfærdsudvalg? Eller sig selv for konventet? Hvorfor altså militærbesættelsen af et punkt i Norditalien? Man skjulte under dette gennemsigtige slør ekspeditionen mod Rom.

Den 14. april sejlede 14.000 mand under Oudinots kommando til Civita Vecchia, den 16. april bevilgede nationalforsamlingen ministeriet en kredit på 1.200.000 francs til tre måneders underhold af en interventionsflåde i Middelhavet. Således gav den ministeriet alle midler til at intervenere mod Rom, mens den foregav, at den lod det intervenere mod Østrig. Den så ikke, hvad ministeriet gjorde, den hørte kun, hvad det sagde. En sådan tro fandtes ikke i Israel, den konstituerende forsamling var kommet i den situation, at den ikke måtte vide, hvad den konstituerede republik måtte gøre.

Den 8. maj udspilledes endelig komediens sidste scene, den konstituerende forsamling opfordrede ministeriet til hurtige forholdsregler for at føre den italienske ekspedition tilbage til den opgave, den havde fået. Bonaparte indrykkede samme aften et brev i »Moniteur«, hvori han ydede Oudinot den største anerkendelse. Den 1. maj forkastede nationalforsamlingen anklagen mod den samme Bonaparte og hans ministerium. Og Bjerget, som i stedet for at sønderrive dette væv af svindel tager den parlamentariske komedie tragisk for selv at spille Fouquier Tinvilles rolle i den – røbede det ikke sit medfødte småborgerlige kalveskind under den lånte løvehud fra konventets dage!

Sidste halvdel af den konstituerende forsamlings levetid kan resumeres således: Den 29. januar indrømmer den, at de royalistiske bourgeoisfraktioner er de naturlige foresatte for den republik, den selv har konstitueret, den 21. marts, at forfatningens krænkelse er dens virkeliggørelse, og den 11. maj, at den bombastisk indvarslede passive alliance mellem den franske republik og folkenes frihedskamp betyder dens aktive alliance med den europæiske kontrarevolution.

Denne elendige forsamling trådte tilbage fra skuepladsen, efter at den kun to dage før sin et-års fødselsdag den 4. maj havde gjort sig den fornøjelse at forkaste andragendet om amnesti for junioprørerne. Magtesløs, dødelig forhadt af folket, stødt tilbage, mishandlet, med foragt kastet til side af bourgeoisiet, hvis værktøj den var, tvunget til i den anden halvdel af sin levetid at desavouere den første, berøvet sine republikanske illusioner, uden store gerninger i fortiden, uden forhåbninger til fremtiden, døende stykke for stykke i levende live, kunne den endnu kun galvanisere sit eget lig ved bestandigt at genkalde sig junisejren og gennemleve den i erindringen og hævde sig ved en stadig gentaget fordømmelse af det fordømte. En vampyr, der levede af junioprørernes blod!

Den efterlod et statsunderskud, som var forøget gennem udgifterne ved junioprøret, gennem saltskattens bortfald, gennem de skadeserstatninger, som den tildelte plantageejerne for ophævelsen af negerslaveriet, gennem omkostningerne til ekspeditionen mod Rom, gennem vinskattens bortfald, som den vedtog, da den lå i sine sidste krampetrækninger, ligesom en skadefro olding, der er lykkelig over at påbyrde sin glade arving en kompromitterende æresgæld.

Fra begyndelsen af marts var valgagitationen for den lovgivende naianal forsamling begyndt. To hovedgrupper stod overfor hinanden, ordenspartiet og det demokratisk-socialistiske eller rode parti; imellem dem stod forfatningsvennerne, et navn »National«s trefarvede republikanere havde taget for at kunne forestille et parti. Ordenspartiet dannedes umiddelbart efter junidagene; først efter at den ro. december havde tilladt det at skille sig af med »National«s klike, bourgeoisrepublikanerne, afsløredes hemmeligheden ved dets eksistens: orleanisternes og legitimisternes koalition i et parti. Bourgeoisklassen var spaltet i to store fraktioner, som skiftevis havde haft monopol på herredømmet, de store godsejere under det restaurerede monarki, finansaristokratiet og industribourgeoisiet under julimonarkiet. Bourbon var det kongelige navn for den overvejende indflydelse af den ene fraktions interesser. Orleans det kongelige navn for den overvejende indflydelse af den anden fraktions interesser – republikkens navnløse rige var det eneste, hvori begge fraktioner i ligeligt herredømme kunne hævde deres fælles klasseinteresser uden at opgive deres gensidige rivalitet. Når bourgeoisrepublikken ikke kunne være andet end den rene og fuldendte form for den samlede bourgeoisklasses herredømme, kunne den da være andet end orleanisternes herredømme i forening med legitimisterne og legitimisternes herredømme i forening med orleanisterne, restaurationens og julimonarkiets syntese? »National«s bourgeoisrepublikanere repræsenterede ikke nogen stor, økonomisk baseret fraktion af deres klasse. De havde kun den betydning og den historiske ret, at de under monarkiet, i modsætning til de to bourgeoisfraktioner, som hver især kun havde sit eget særlige regime for øje, havde gjort bourgeoisklassens almene regime gældende, republikkens navnløse rige, som de idealiserede og besmykkede med antikke arabesker, og hvori de frem for alt hilste deres egen klikes herredømme. Hvis »National«s parti måtte tvivle på sin forstand, når det på toppen af den republik, det selv havde grundlagt, så de forenede royalister, så tog disse selv ikke mindre fejl af det faktum, at de havde herredømmet i fællesskab. De forstod ikke, at når deres fraktioner hver især var royalistiske, så måtte det, der fremkom ved deres kemiske forbindelse, nødvendigvis være republikansk, så måtte det hvide og det blå monarki neutralisere hinanden i den trefarvede republik., Da’ modsætningen til det revolutionære proletariat og til de overgangsklasser, som mere og mere samlede sig om dette som centrum, tvang hver af ordenspartiets fraktioner til at opbyde deres forenede kræfter og til at bevare organisationen af disse forenede kræfter, så måtte hver af ordenspartiets fraktioner overfor den anden parts restaurations- og anmasselseslyster holde på det fælles herredømme, dvs. bourgeoisherredømmets republikanske form. Således ser vi, at disse royalister, som i begyndelsen tror på monarkiets umiddelbare genkomst og senere, med dræbende spottegloser og fråde om munden, bevarer den republikanske form, endelig tilstår, at de kun kan forliges i republikken, og skyder restaurationen ud i det uvisse. Nydelsen af selve det fælles herredømme styrkede hver af de to fraktioner og gjorde dem endnu mere uskikkede og uvillige til at underordne sig den anden part, dvs. til at restaurere kongedømmet.

Ordenspartiet proklamerede i sit valgprogram direkte bourgeoisklassens herredømme, dvs. opretholdelsen af livsbetingelserne for dens herredømme, ejendommen, familien, religionen, ordenen! Det fremstillede naturligvis sit klasseherredømme og betingelserne for sit klasseherredømme som civilisationens herredømme og som den nødvendige forudsætning for den materielle produktion såvel som for de deraf skabte sociale samkvemsforhold. Ordenspartiet rådede over uhyre pengemidler, det organiserede sine filialer i hele Frankrig, det havde alle det gamle samfunds ideologer i sit brød, det disponerede over den bestående regeringsmagts indflydelse, det besad en arme af gratis vasaller i hele massen af småborgere og bønder, som endnu stod den revolutionære bevægelse fjernt og anså ejendommens stormænd for de naturlige repræsentanter for deres lille ejendom og dens små fordomme; det var repræsenteret ved et utal af små konger over hele landet og kunne straffe forkastelsen af dets kandidater som opsætsighed, kunne afskedige de rebelske arbejdere, de modstræbende bønderkarle, tjenestefolk, kommisser, jernbanefolk og kontorister, alle dets borgerligt underordnede funktionærer. Det kunne endelig hist og her opretholde den illusion, at den republikanske konstituerende forsamling havde forhindret den 10. decembers Bonaparte i at åbenbare sine undergørende kræfter. Vi har ved behandlingen af ordenspartiet ikke omtalt bonapartisterne. De udgjorde ikke nogen alvorlig fraktion af bourgeoisklassen, men bestod af en samling gamle, ivertroiske invalider og unge, vantro lykkeriddere. – Ordenspartiet sejrede ved valgene, det sendte den store majoritet ind i den lovgivende forsamling.

Overfor den kontrarevolutionære bourgeoisklasses koalition måtte de allerede revolutionerede dele af småborgerskabet og bondeklassen naturligvis forene sig med de revolutionære interessers bannerfører; med det revolutionære proletariat. Vi har sets hvordan småborgerskabets demokratiske ordførere i parlamentet, dvs. Bjerget, blev trængt over til proletariatets socialistiske ordførere, gennem parlamentariske nederlag, og hvorledes det virkelige småborgerskab udenfor parlamentet blev trængt over til de virkelige proletarer ved de mindelige ordninger, ved bourgeoisiets brutale hævdelse af sine interesser og ved bankerotten. Den 7. januar havde Bjerget og socialisterne fejret deres forsoning, ved den store februarbanket 1849 gentog de deres forening. Det sociale og det demokratiske parti, arbejdernes parti og småborgernes parti forenedes til det socialdemokratiske parti, dvs. det røde parti.

Efter et øjeblik at have været lammet af den dødsangst som fulgte ovenpå junidagene, havde den franske republik oplevet en uafbrudt række feberagtige sindsbevægelser siden belejringstilstandens ophæve lse, siden den 19. oktober. Først kampen om præsidentskabet; så præsidentens kamp med den konstituerende forsamling; kampen om klubberne; processen i Bourges, [21] som overfor præsidentens, de forenede royalisters, de honnette republikaneres, det demokratiske Bjergs og proletariatets socialistiske doktrinæres små skikkelser lod de virkelige proletariske revolutionære tage sig ud som sagnagtige giganter, som kun en syndflod efterlader sig dem på samfundets overflade, eller som de kun kan gå forud for en social syndflod; valgagitationen; henrettelsen af Bréa-morderne; [22] de uophørlige presseprocesser; regeringens voldelige politiindgreb mod banketterne; de frække royalistiske provokationer; udstillingen af Louis Blancs og Caussidieres portrætter i gabestokken; den uafbrudte kamp mellem den konstituerede republik og den konstituerende forsamling, som hvert øjeblik trængte revolutionen tilbage til dens udgangspunkt, hvert øjeblik gjorde sejrherren til den besejrede og den besejrede til sejrherre og i et nu vendte op og ned på partiernes og klassernes stilling, på det, der skilte dem, og det, der bandt dem sammen; den europæiske kontrarevolutions raske gang, den glorrige ungarske kamp, de tyske rejsninger, ekspeditionen til Rom, den franske hærs forsmædelige nederlag foran Rom – i denne hvirvel af bevægelse, i denne pine af historisk uro, i denne dramatiske ebbe og flod af revolutionære lidenskaber, forhåbninger og skuffelser måtte det franske samfunds forskellige klasser regne deres udviklingsperioder i uger, hvor de tidligere havde regnet i halve århundreder. En betydelig del af bønderne og provinserne var revolutioneret. Ikke blot var de skuffet over Napoleon, men det røde parti bød dem indholdet i stedet for navnet, i stedet for den illusoriske skattefrihed tilbagebetaling af den milliard, som var blevet betalt til legitimisterne, regulering af prioriteterne og ophævelse af ågeren.

Selv hæren var smittet af revolutionsfeberen. Den havde ved at stemme på Bonaparte stemt for sejren, og han bragte den nederlaget. Den havde i ham stemt på den lille korporal, i hvem der skjuler sig en stor revolutionær feltherre, og han gengav den de stormægtige generaler, i hvem der skjuler sig en velafrettet korporal. Der kunne ikke være tvivl om, at det røde parti, dvs. det forenede demokratiske parti, måtte fejre, om ikke sejren, så dog store triumfer, at Paris, at hæren, at en stor del af provinserne ville stemme for det. Ledro-Rollin, Bjergets fører, blev valgt af fem departementer; ingen fører for ordenspartiet, intet navn fra det egentlige proletariske parti opnåede en sådan sejr. Dette valg åbenbarer os det demokratisk-socialistiske partis hemmelighed. På den ene side var Bjerget, det demokratiske småborgerskabs parlamentariske forkæmper, tvunget til at forene sig med proletariatets socialistiske doktrinære, og proletariatet, som af junis frygtelige materielle nederlag var tvunget til igen at rette sig op ved intellektuelle sejre, og som på grund af de andre klassers udvikling endnu ikke var i stand til at sætte sig i besiddelse af det revolutionære diktatur, måtte kaste sig i armene på sin frigørelses doktrinære, de socialistiske sektstiftere. På den anden side stillede de revolutionære bønder, hæren og provinserne sig bagved Bjerget. Således kom Bjerget til at kommandere over de samlede revolutionære kræfter, og dets overenskomst med socialisterne havde udryddet enhver splittelse i det revolutionære parti. O sidste halvdel af den konstituerende forsamlings levetid repræsenterede Bjerget dennes republikanske patos og havde lagt glemselens slør over sine synder under den provisoriske regering, under eksekutivkommissionen og i junidagene. I samme forhold som »National«-partiet i overensstemmelse med sin indre halvhed lod sig undertrykke af det royalistiske ministerium, voksede Bjergets parti, som under »National«s almagtsperiode var skudt til side, og gjorde sig gældende som revolutionens parlamentariske talsmand. »National«-partiet havde nemlig ikke andet at indvende mod de andre, royalistiske fraktioner end æresyge personlige bemærkninger og idealistiske flovser. Bjergets parti repræsenterede derimod dem i mellem bourgeoisiet og proletariatet svævende masse, hvis materielle interesser krævede demokratiske institutioner. Overfor folk som Cavaignac og Marrast repræsenterede Ledru-Rollin og Bjerget derfor revolutionens sandhed, og bevidstheden om denne vigtige stilling indgød dem des mere mod, jo mere den revolutionære energis ytringer begrænsedes til parlamentariske udfald, anklager, trusler, deklamationer, tordnende taler og yderligheder, som ikke blev drevet videre end til fraser. Bønderne befandt sig i nogenlunde samme stilling som småborgerne, de havde omtrent de samme sociale krav. Samtlige mellemlag i samfundet måtte derfor, for så vidt de var grebet af den revolutionære bevægelse, betragte Ledru-Rollin som deres helt. Ledru-Rollin var det demokratiske småborgerskabs personlighed. Overfor ordenens parti måtte først og fremmest de halvt konservative, halvt revolutionære og helt utopiske reformatorer af denne orden blive drevet frem i første række.

»National«-partiet, »konstitutionens venner under alle forhold«, de rene republikanere, blev fuldstændig slået ved valgene. Et ubetydeligt mindretal af dem blev sendt ind i det lovgivende kammer, deres mest kendte førere forsvandt fra skuepladsen, selv Marrast, chefredaktøren og den honnette republiks Orfeus.

Den 28. maj [23] trådte den lovgivende forsamling sammen, den 11. juni gentoges sammenstødet fra 8. maj. Ledru-Rollin indgav i Bjergets navn et anklageskrift mod præsidenten og ministeriet for krænkelse af forfatningen, for Roms bombardement. Den 12. juni forkastede den lovgivende forsamling anklageskriftet, ligesom den konstituerende for-samling havde forkastet det den 11. maj, men proletariatet drev denne gang Bjerget ud på gaden, dog ikke til gadekamp, kun til gadeprocession. Det er tilstrækkeligt at bemærke, at Bjerget stod i spidsen for denne bevægelse, for at vide, at bevægelsen blev besejret, og at juni 1849 var en ligeså latterlig som uværdig karikatur af juni 1849. Det store tilbagetog den 17. juni fordunkledes kun af Changarniers endnu større beretning om slaget, den mand, som ordenspartiet skubbede frem i forgrunden. Enhver samfundsperiode behøver sine store mænd, og når den ikke forefinder dem, opfinder den dem, som Helvetius siger.

Den 20. december eksisterede endnu kun den ene halvdel af den konstituerede bourgeoisrepublik, præsidenten, den 28. maj blev den suppleret med den anden halvdel, den lovgivende forsamling. I juni 1848 havde bourgeoisrepublikken, som var i færd med at konstituere sig, indmejslet sig i historiens fødselsregister med et utroligt slag mod proletariatet, i juni 1849 havde den konstituerede bourgeoisrepublik indmejslet sig med en ubeskrivelig komedie med småborgerskabet. Juni 1849 var nemesis for 1848. I juni 1849 blev ikke arbejderne besejret, men de småborgere fældet, som stod mellem dem og revolutionen. Juni 1849 var ikke den blodige tragedie mellem lønarbejdet og kapitalen, men et skuespil mellem debitor og kreditor, fuldt af fængsel og bedrøvelighed. Ordenspartiet havde sejret, det var almægtigt, det måtte nu vise, hvad det var.



[15] »Journal des Dèbats«, et konservativt dagblad, udkom i Paris siden 1789.
[16] Amfitryon, her: en venlig vært (en person i Molieres skuespil).
[17] Cartago bør ødelægges.
[18] Liljen var det legitime Bourbonmonarkis våbenmærke.
[19] Midas, frygisk sagnkonge. Ifølge overleveringen havde Midas i en musikalsk kappestrid mellem Pan og Apollon givet Pan prisen, og den harmfulde Apollon skaffede til gengæld Midas æselsøren.
[20] Den engelske general G. Monk genoprettede 1660 Stuart'ernes dynasti ved hjælp af sine tropper.
[21] Processen mod deltagerne i begivenhederne den 15. maj 1848, som man beskyldte for komplot mod regeringen. For retten i Bourges stod nogle af pro¬letariatets førere (Blanqui, Barbes) og også nogle af Bjergets medlemmer. Blanqui blev dømt til 10 års fængsel i enecelle, Deflotte, Sobrier og Raspail til længere fængselsstraffe. Barbes, Albert, Louis Blanc, Caussidiere, Laviron og Huber blev dømt til forvisning.
[22] General Brea, chef for en troppeafdeling ved undertrykkelsen af pariser-proletariatets juniopstand, blev dræbt af oprørerne den 25. juni 1848. I sammenhæng hermed blev to deltagere i opstanden henrettet.
[23] I den første og de følgende udgaver af »Klassekampene i Frankrig« og »Louis Bonapartes attende Brumaire« stod der fejlagtigt 29. maj. I virkeligheden blev den lovgivende forsamling åbnet den 28. maj 1849.



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